Bodenleger.net Icon
Bodenverlegung

Bodenbeläge: Arten & Eigenschaften im Überblick

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 28. Juli 2022
Lesedauer: 9 Minuten
© ah_fotobox / istockphoto.com

Ähnlich wie Tapeten oder Deko können auch verschiedene Bodenbeläge entsprechende Akzente in einem Raum erzeugen. Ein wichtiger Faktor sind Gemütlichkeit und Komfort. Welche Arten von Bodenbelägen es gibt und welche Eigenschaften diese haben, darauf gehen wir in diesem Artikel ein.

Alles auf einen Blick:

  • Teppich und PVC gehören zu den günstigsten Bodenbelägen, Parkett und Stein sind vergleichsweise teuer.
  • Vinyl, Laminat und Teppich lassen sich problemlos verarbeiten.
  • Fliesen, Parkett und Stein sind besonders robust und langlebig.
  • Holzböden sorgen für ein angenehmes Raumklima.

Bodenbeläge

Die Vielfalt an Bodenbelägen ist enorm. So können Sie beispielsweise zwischen einem flauschigen Teppichboden, klimaregulierendem Holz, kühlen Fliesen oder schlichtem PVC wählen.

Welche unterschiedlichen Arten gibt es?

  • Fliesen
  • PVC
  • Linoleum
  • Parkett
  • Laminat 
  • Kork
  • Stein 
  • Teppich
  • Holzdielen

Welche Eigenschaften haben die jeweiligen Bodenbeläge?

  • Fliesen

    Bodenfliesen eignen sich hervorragend für die Küche, den Flur und das Badezimmer. Mit Fußbodenheizung sind sie auch eine interessante Alternative für den Wohnbereich. Dieser Bodenbelag gilt als besonders strapazierfähig.
UNSER TIPP:
In Räumlichkeiten, in denen es schnell rutschig werden kann, also beispielsweise in Bad oder Küche, sollten rutschhemmende Fliesen verwendet werden.
  • PVC-Beläge

    Vinylboden bzw. PCV gilt als robust und vielseitig einsetzbar. Sie können ihn beispielsweise problemlos im Schlafzimmer, im Wohnzimmer oder in Küche und Flur verlegen. Dieser Bodenbelag wird lediglich zugeschnitten, ausgerollt und mit doppelseitigem Klebeband am Untergrund fixiert. Somit lässt sich PVC sehr leicht verlegen. Da er in verschiedenen Farben und Musterungen und sogar in Stein- und Fliesenoptik erhältlich ist, bleibt Ihnen ein erheblicher gestalterischer Spielraum.
Schon gewusst?
Hinter der Abkürzung PVC steht Polyvinylchlorid, ein reiner Kunststoff, der entsprechend haltbar ist. Hierunter fallen neben den PVC-Bodenbelägen noch der elastische Bodenbelag Vinyl und die sogenannten Designböden. Linoleum dagegen wurde von einem englischen Chemiker im 19. Jahrhundert entwickelt und besteht aus organischen Bestandteilen wie Leinöl, Jutegewebe und Korkmehl – also aus natürlichen Rohstoffen.
  • Parkett

    Besteht aus kleineren Holzstücken, bekannte Muster sind Fischgrät und Schiffsboden. Sollte die Oberfläche beschädigt sein, können Sie abschleifen. Dieser Bodenbelag eignet sich beispielsweise für das Schlafzimmer, das Wohnzimmer oder den Flur. Er weist eine natürliche Optik auf, was ihn überaus beliebt macht. Zudem wirkt er sich positiv auf das Raumklima aus. Damit dieser Fußboden schön bleibt, sollten Sie ihn regelmäßig versiegeln.

  • Laminat

    Laminat gehört zu den Materialien, von denen zahlreiche Designs angeboten werden. Es ist leicht zu verlegen und im Vergleich zum Parkett deutlich günstiger.

    Geeignet ist es beispielsweise für den Flur, das Wohnzimmer oder das Schlafzimmer. Da das Material jedoch feuchtigkeitsempfindlich ist, sollten Sie im Badezimmer und in der Küche ausschließlich Sorten verwenden, die für diese Bereiche geeignet sind.
Vorsicht!
Inzwischen wird Laminat mit äußerst natürlicher Holz-Optik angeboten. Im Gegensatz zu Holz, das Wärme ausstrahlt, fühlt sich Laminat aber immer kalt an.
  • Kork

    Ein natürlicher Bodenbelag, der sich positiv auf das Raumklima auswirkt. Er eignet sich beispielsweise zum Verlegen im Wohn- und Schlafzimmer. Im Vergleich zu Parkett ist Kork jedoch deutlich anfälliger für Kratzer, sodass Sie sich gut überlegen sollten, in welchen Bereichen Sie diese Bodenbelag Art verwenden. Das Kinderzimmer eignet sich wahrscheinlich eher weniger. In Sachen Verlegung können die Korkfliesen jedoch punkten, denn sie werden kinderleicht am Boden verklebt.
Schon gewusst?
Kork wird aus Korkeiche hergestellt – das Material gehört zu den nachwachsenden Rohstoffen. Die Bäume, die besonders gute Kohlendioxidsenker sind, werden dabei vorsichtig alle zehn Jahre geschält. Korkeichen mögen heißes, trockenes Wetter und können bis zu 200 Jahre alt werden. Zudem ist Kork 100-prozentig biologisch abbaubar und kann abfallfrei recycelt werden.
  • Stein

    Steinböden eignen sich ebenfalls als Bodenbelag für Fußbodenheizung. Sie sind robust, langlebig, pflegeleicht und in einer großen Auswahl erhältlich. Auch für Allergiker sind Steinböden gut geeignet. Sie eignen sich hervorragend für Bäder, Küchen und Flure.

  • Teppich

    Teppiche weisen eine wärmende Oberfläche auf, sodass sie sich hervorragend für Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmer eignen. Sie können als Läufer, als Teppichfliesen oder als sogenannte Auslegeware verwendet werden. Der größte Vorteil dieser Bodenart ist, dass sie in vielen Varianten zur Verfügung steht, sodass Sie für jedes Raumdesign beispielsweise die passende Farbe oder Musterung wählen können. Obendrein ist Teppichboden kinderleicht und innerhalb kurzer Zeit zu verlegen. Er wird einfach ausgerollt, zugeschnitten und durch doppelseitiges Klebeband mit dem Untergrund verklebt. Der Boden muss jedoch zuvor ausgeglichen werden, da bereits kleine Unebenheiten sichtbar sind.

  • Holzdielen

    Holzdielen sorgen aufgrund ihrer Natürlichkeit für ein angenehmes Raumklima. Sie sind zudem umweltfreundlich, robust und langlebig. Haben sie einen Kratzer, kann dieser durch einfaches Abschleifen behoben werden. Um weniger anfällig zu sein und aufgrund der Hygiene empfiehlt es sich allerdings, eine Versiegelung aufzutragen, damit beispielsweise kein Wischwasser in die Fugen laufen kann.

Welche Arten von Holzböden gibt es?

Es gibt verschiedene Bodenarten aus Holz. Sie können zwischen Holzdielen, Parkett und Laminat wählen. Allerdings weisen alle Materialien unterschiedliche Eigenschaften auf.

Im Vergleich zeigt sich, dass Klick-Laminat die günstigste Variante von Holzboden ist. Das liegt daran, dass hier lediglich mit Pressholz gearbeitet wird, das zum Schluss eine Versiegelung erhält. Laminat ist daher nicht so robust wie Dielen oder Parkett, denn es kann nicht abgeschliffen werden. Dies sollten Sie bei der Auswahl unbedingt beachten.

Holzdielen sowie Fischgrätparkett und Co hingegen können problemlos abgeschliffen werden, wenn sie Kratzer aufweisen. Dies erhöht zwar den Aufwand, trägt jedoch zu einer deutlich längeren Lebensdauer bei.



Vor- und Nachteile

Fliesen

VorteileNachteile
  • strapazierfähig, robust und langlebig
  • teilweise feuerresistent
  • pflegeleicht
  • ideal bei Fußbodenheizung
  • Vorkenntnisse beim Verlegen sollten hoch sein
  • können sehr teuer sein
  • empfindlich gegenüber Schlägen
  • keine Schalldämmung
  • möglicherweise störende Fugen

PVC-Bodenbelag

VorteileNachteile
  • vielseitig einsetzbar
  • robust und langlebig
  • in zahlreichen Designs erhältlich
  • pflegeleicht
  • schalldämmend
  • leicht zu verlegen
  • kostengünstig
  • teilweise nicht für Feuchträume geeignet
  • Möbelabdrücke können sichtbar werden
  • teilweise bedenkliche Inhaltsstoffe
  • optikmale Vorbereitung des Untergrundes notwendig
  • negative Umweltbilanz

Geöltes Parkett

VorteileNachteile
  • robust und langlebig
  • natürliche Optik
  • dieser Fußboden sorgt für ein wohliges Raumklima
  • zahlreiche Designs erhältlich
  • Schäden können durch Abschleifen jederzeit ausgebessert werden
  • durch das moderne Klick-System lässt sich das Parkett kinderleicht verlegen
  • Gut geeignet für Fußbodenheizung
  • im Vergleich zu anderen Bodenbelag-Arten ist das Parkett sehr teuer
  • der Pflegeaufwand ist hoch

Laminat

VorteileNachteile
  • strapazierfähiger und robuster Boden oft in Holzoptik
  • durch das Klick-System einfach zu verlegen
  • in zahlreichen Designs erhältlich
  • pflegeleicht und hygienisch
  • vergleichsweise günstige Alternative zu Holz
  • nur bedingt für Feuchträume geeignet
  • gute Schalldämmung bei Verwendung hochwertiger Dämmmaterialien
  • kein Abschleifen möglich

Kork

VorteileNachteile
  • natürlicher Bodenbelag
  • Kork-Bodenbeläge können das Raumklima positiv beeinflussen
  • zu 100 Prozent recycelbar
  • elastischer Bodenbelag
  • reguliert die Feuchtigkeit
  • gute Schalldämmung
  • einfache Reinigung
  • geeignet für Allergiker
  • aufgrund der empfindlichen Oberfläche ist eine Versiegelung notwendig
  • Dehnungsfuge erforderlich, da sich das Material ausdehnt

Stein/ Keramische Fliesen

VorteileNachteile
  • robust und langlebig
  • leicht zu reinigen
  • natürliches Material
  • hygienisch
  • gut für Allergiker
  • gut geeignet für Fußbodenheizung
  • Verlegung schwerer als bei anderen Bodenarten
  • teurer

Teppich

VorteileNachteile
  • warm und gemütlich
  • rutschfest
  • gute Schalldämmung
  • angenehmes Laufen
  • vergleichsweise günstig
  • große Design-Vielfalt
  • anfällig für Verschmutzungen und entsprechend pflegeaufwendig
  • aufgrund der Staub- und Milbenbelastung ist die Allergiegefahr hoch
  • teilweise bedenkliche Inhaltsstoffe
  • Oberfläche ist nicht so leicht zu reinigen

Holzdielen

VorteileNachteile
  • angenehmes Raumklima
  • umweltfreundlicher Boden
  • tolle Wärme
  • robust und langlebig
  • kann abgeschliffen werden
  • gute Wahl bei Fußbodenheizung
  • vergleichsweise teuer
  • aufwendiges Verlegen
  • Abschleifen kann notwendig werden


Kosten

Während Sie einige Bodenbeläge für den Fußboden problemlos und leicht selbst verlegen können, sollten Sie andere Fußbodenbeläge besser dem Bodenleger überlassen. Die Kosten für das Verlegen richten sich unter anderem nach dem verwendeten Bodenbelag. So dauert es beispielsweise länger, Fliesen oder Dielen zu verlegen, als Teppich oder Laminat. Neben den Materialkosten richten sich die Kosten nach der Größe des Raumes und nach dem individuellen Arbeitslohn des Handwerkers. Hinzu können Entsorgungskosten für den alten Belag sowie Fahrtkosten kommen.

Was kosten die unterschiedlichen Bodenbeläge?

Wenn Sie einen neuen Fußboden möchten, müssen Sie bei den unterschiedlichen Materialien der einzelnen Fußbodenbelägen in etwa mit folgenden Materialkosten rechnen:

Fliesen

Das Preisspektrum von Fliesen ist gewaltig. So können Sie beispielsweise im Angebot Fliesen teilweise für einen Quadratmeterpreis von ca. 5 Euro bekommen. Es gibt jedoch auch Fliesen, die 100 Euro und mehr pro Quadratmeter kosten.

PVC-Böden

Einfaches Vinyl erhalten Sie für ca. 5 Euro pro Quadratmeter. Entscheiden Sie sich für ein hochwertiges Produkt, dann sollten Sie mit 15 Euro pro Quadratmeter rechnen.

Linoleum

Bei Linoleum müssen Sie einen Quadratmeterpreis von 20 bis 40 Euro ansetzen.

Parkett

Je nach Qualität und Machart müssen Sie mit einem Quadratmeterpreise von 30 bis 120 Euro rechnen.

Laminat

Laminat ist ein vergleichsweise kostengünstiges Material für den Boden. Sie erhalten es für ca. 15 bis 40 Euro pro Meter im Quadrat.

Kork

Das Naturmaterial kostet pro Quadratmeter je nach Qualität zwischen 15 bis 50 Euro.

Stein

Für Naturstein müssen Sie zwischen 50 bis 80 Euro pro Quadratmeter einplanen.

Teppich

Textile Bodenbeläge wie einen Teppich erhalten Sie bereits ab ca. 5  bis 30 Euro pro Quadratmeter.

Holzdielen

Günstige Holzdielen kosten zwischen 20 bis 30 Euro pro Quadratmeter. Möchten Sie ein hochwertiges Produkt kaufen, sollten Sie eher mit 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter rechnen.

Welche Bodenbeläge kann ich selbst verlegen, um Kosten zu sparen?

Alle Klick-Bodenbeläge, also beispielsweise Laminat, sowie alle Beläge, die lediglich geklebt werden wie Teppichfliesen, PCV oder Kork, können Sie in der Regel problemlos selbst verlegen. Hierfür sind keine besonderen Vorkenntnisse, sondern nur ein wenig handwerkliches Geschick notwendig.

ACHTUNG!
Bedenken Sie, dass der Untergrund vorher entsprechend vorbereitet werden muss, um wirklich eben zu sein. Unter Umständen lohnt es sich, einen Fachmann hiermit zu beauftragen.


Fazit

Es gibt für Ihren Fußboden sehr unterschiedliche Fußbodenbeläge – von Holz, über Stein bis hin zu PVC oder Linoleum. Egal für welchen Bodenbelag Sie sich entscheiden: Achten Sie am besten immer auf die Zweckmäßigkeit im jeweiligen Raum. So sollten Badfliesen beispielsweise rutschfest sein. Auch eignen sich einige Holzböden nicht für Feuchträumen. Materialien wie Holz und Kork sind im Vergleich zum Beispiel zu PVC-Böden deutlich umweltschonender und nachhaltiger.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.