Wollen Sie in Ihrer Wohnung neue Bodenbeläge wie Laminat oder Teppich verlegen? Dann ist eine Trittschalldämmung notwendig. Sie sorgt dafür, dass das spätere Laufen über den Fußboden keinen Lärm verursacht, den man in den darunterliegenden Räumen hört. Welcher Trittschallschutz für Sie der richtige ist, hängt zum Beispiel vom Material Ihres Wunschfußbodens oder von der Nutzung Ihrer Räume ab.
Alles auf einen Blick:
- Eine Trittschalldämmung sorgt dafür, dass die Geräusche, die beim Auftreten auf den Fußboden abgemildert werden. Sie sitzt zwischen dem Estrichuntergrund und dem Fußbodenbelag.
- yTrittschallschutz gibt es in unterschiedlichen Materialien. So können Sie für jeden Bodenbelag die passende Trittschalldämmung finden.
- Für schallanfällige Bodenbeläge wie Laminat ist eine Dämmung aus Holzfaser oder Kunststoff geeignet, für Fußbodenheizungen dünner Schaumstoff.
- Bei der Verlegung der Schalldämmung sollten Sie darauf achten, dass die einzelnen Bahnen ohne Abstand aneinander anschließen.
- Die Materialkosten belaufen sich je nach Dämmmaterial auf 1 bis 10 Euro pro Quadratmeter.
So funktioniert die Trittschalldämmung
Wie die Bezeichnung bereits vermuten lässt, ist die Trittschalldämmung eine spezielle Art der Schalldämmung. Sie sorgt dafür, dass die Geräusche, die durch das Betreten des Bodens entstehen, nicht übertragen werden.
Was ist eine Trittschalldämmung?
Die Trittschalldämmung befindet sich im Fußboden und besteht aus schallregulierendem Material zur Dämmung des Geh- sowie Trittschalls. Durch das Betreten eines Fußbodenbelags entstehen Geräusche, die nicht nur im betreffenden Raum (Gehschall), sondern auch in den darunterliegenden Räumen (Trittschall) hörbar sind. Eine geeignete Dämmung reduziert diese unangenehmen Geräusche um bis zu 30 dB. In der umfangreichen DIN 4109 ist geregelt, wie stark Ihr Schallschutz sein muss.
Ob Vinyl, Parkett, Laminat oder Teppich: Für jeden Fußboden gibt es die passende Trittschalldämmung. Denn jeder Boden bringt andere Anforderungen mit sich.
Wann ist eine Trittschalldämmung notwendig?
Eine hochwertige Trittschalldämmung ist besonders bei schwimmend verlegten Bodenbelägen notwendig. Das beliebte Klick-Laminat ist hierfür ein typisches Beispiel. Schwimmend verlegtes Laminat liegt ohne weitere Befestigung auf dem Untergrund auf. Durch den entstehenden Hohlraum können die Bodenplatten deutlich mehr vibrieren und der Lärm überträgt sich sehr leicht.
Bei verklebten Böden dagegen trägt die Klebeschicht bereits zur Schalldämmung bei, da sie den Hohlraum zwischen Untergrund und Bodenbelag abdichtet.
Wie funktioniert die Lärmdämmung im Fußboden?
Wollen Sie einen Boden verlegen, der nicht mit dem Untergrund verklebt wird, dann sollten Sie unterhalb des Bodenbelags eine zusätzliche Schalldämmungsschicht einbauen. Diese Schicht kann aus Kunststoffen, Gummi, Pappe, Holzfaser oder Kork bestehen und liegt zwischen dem Estrich und dem Bodenbelag. Ihre Aufgabe ist es, den Trittschall abzufedern. Ohne diese Unterlage würde der Schall direkt vom Fußbodenbelag auf den Estrich übertragen und wäre damit deutlich hörbar.

Der positive Nebeneffekt einer solchen Unterlage ist, dass sie Unebenheiten ausgleichen kann und somit die schwimmende Verlegung erleichtert.
Was ist der Unterschied zwischen Schall- und Wärmedämmung?
Der große Unterschied liegt in der Beschaffenheit des Materials. Während Materialien zur Wärmedämmung eine möglichst geringe Dichte brauchen, um ihre isolierende Wirkung entfalten zu können, muss eine geeignete Trittschalldämmung sehr dicht sein.
Schall- und Wärmedämmung werden also in der Regel getrennt voneinander verlegt. Mögliche Alternativen, die die Fähigkeiten von Schall- und Wärmedämmung vereinen, sind Naturdämmstoffe. Denn diese haben zwar eine flexible, offenporige Struktur, weisen aber dennoch eine hohe spezifische Dichte auf.
Die verschiedenen Arten und ihre Eignung
Es gibt unterschiedliche Arten von Trittschalldämmungen – für verschiedene Böden und Verwendungszwecke.
Welche Arten von Trittschalldämmungen gibt es?
- Styropor (EPS), Schaumstoff (PE), Gummigranulat oder Vlies:
Trittschallschutz aus Styropor, Polyethylenschäumen, Gummigranulat oder Vlies können Sie grundsätzlich für alle Bodenbeläge verwenden. Sie sind sehr dünn und lassen sich einfach verlegen. Diese Dämmunterlagen erhalten sie sowohl mit als auch ohne integrierter Dampfsperre. - Kork:
Kork ist ein natürliches, nachhaltiges und umweltfreundliches Material, das aus der Rinde der sogenannten Korkeiche hergestellt wird. Dämmung aus Kork ist sowohl in Form von Platten als auch auf Rolle erhältlich. Wenn Sie eine Korkdämmung in Kombination mit einer Fußbodenheizung verwenden möchten, sollten Sie Rollenkork wählen. - Gummigranulat:
Diese schall- und wärmeabsorbierende Dämmunterlage besteht aus gebundenem Gummi- und Korkgranulat. Aufgrund der Zusammensetzung und der Optik wird dieser Dämmstoff auch als Gummikork bezeichnet. Er ist sehr belastbar und passt zu sämtlichen Fußbodenbelägen. - Wellpappe:
Wenn Sie eine Fußbodenheizung einbauen, eignet sich Trittschallschutz aus Wellpappe hervorragend. Diese lässt sich schnell verlegen und ist günstig. Aufgrund der fehlenden Wärmedämmeigenschaften eignet sie sich jedoch nicht als Dämmmaterial für Böden ohne zusätzliche Wärmedämmung oder ohne Fußbodenheizung. - Holzfaser:
Auch Holzfaserplatten, die aus gepresstem Holz hergestellt werden, können als Dämmunterlage dienen. Die Holzfaser-Trittschalldämmung überzeugt mit einer guten Wärmeregulierung. Sie kann sowohl mit als auch ohne Fußbodenheizung verwendet werden und ist für verschiedene Bodenbeläge geeignet.

Welche Trittschalldämmung eignet sich am besten?
Für die Entscheidung, welches Material das geeignete ist, sollten Sie sich zunächst folgende Fragen stellen, anhand derer Sie schließlich die beste Trittschalldämmung für Sie und Ihre baulichen Gegebenheiten ermitteln können:
- Für welchen Bodenbelag haben Sie sich entschieden?
- Auf welchem Untergrund soll die Schalldämmung verlegt werden?
- In welchem Stockwerk wird der Fußboden verlegt? Befinden sich Wohnräume darunter?
- Ist eine Fußbodenheizung vorhanden?
- Wie stark werden Sie Ihren Fußboden beanspruchen?
- Benötigen Sie eine zusätzliche Feuchtigkeitssperre?
Fliesenböden und verklebtes Parkett benötigen keine zusätzliche Trittschalldämmung, da die Fliesen und Holzstückchen durch den Kleber fest mit dem Estrichuntergrund verbunden sind. Die Kleberschicht mindert hier bereits den Trittschall. Bei einem Korkboden, der mindestens 6 Millimeter dick ist, ist ebenfalls keine Trittschallunterlage nötig, denn Kork bietet selbst schon guten Trittschallschutz.
Unter einem Vinyl- oder Teppichboden reicht eine dünne Wellpappe-Dämmschicht oder PE-Schaum-Folie aus. Denn diese beiden Bodenbeläge verursachen von Haus aus weniger Trittschall als Laminat oder Parkett.
Bei schwimmend verlegtem Laminat oder Parkett ist die richtige Trittschalldämmung besonders wichtig, denn diese Bodenbeläge sind sehr schallanfällig. Sie können hierfür zum Beispiel starke Unterlagen aus Kork, Gummi, Holzplatten oder dickem Schaumstoff verwenden.
Haben Sie sich für eine Fußbodenheizung entschieden, sollten Sie darauf achten, dass Ihr Trittschallschutz einen geringen Wärmedurchlasswiderstand aufweist. Infrage kommen hier Kunststoff-Dämmungen. Achten Sie immer auf eine entsprechende Eignung, anderenfalls heizen Sie umsonst und Ihr Fußboden erwärmt sich nicht.
Wenn es sich bei den darunterliegenden Räumen um Wohnräume handelt, sollten Sie sich für besseren Schallschutz entscheiden als bei Kellerräumen. Eine Schalldämmung von 20 dB sollte in jedem Fall erreicht werden. Auch dann, wenn Ihr Boden stark beansprucht wird, sollten Sie einen hohen Schallschutz wählen. Je dicker die Dämmplatte ist, umso höher ist der Schutz.
Wann ist eine zusätzliche Dampfsperre notwendig?
In manchen Fällen sollten Sie unterhalb der Schalldämmung noch eine weitere Schicht verlegen. Dabei handelt es sich aber nicht mehr um Schallschutz, sondern um eine sogenannte Dampfsperre. In Form einer PE-Folie oder eines Vlieses dienen sie dem Schutz vor aufsteigender Feuchtigkeit. Ohne einen solchen Aquastop laufen Sie Gefahr, dass Feuchtigkeit in Ihr Laminat eindringt und dieses sich aufwölbt oder sogar schimmelt.
Wer sich diesen zusätzlichen Arbeitsschritt bei der Verlegung sparen will, kann auch auf speziellen Trittschallschutz zurückgreifen, in den bereits ein Feuchtigkeitsschutz integriert ist. Dieser hat dann eine sogenannte Alukaschierung auf der Unterseite.
Es gibt drei Fälle, in denen eine zusätzliche Feuchtigkeitssperre zum Einsatz kommen sollte:
- in Räumen, die sich direkt über der Erdoberfläche befinden, also zum Beispiel Kellerräume
- bei einer Warmwasser-Fußbodenheizung
- bei Estrich, der in der Regel immer noch einen Rest an Feuchtigkeit enthält
Besteht Ihr Unterbau nicht aus mineralischen Untergründen wie Estrich, sondern aus alten Holzdielen, sollten Sie in keinem Fall eine Dampfsperre einbauen! Denn sonst kann das Holz morsch werden.
Trittschalldämmung verlegen: Schritt-für-Schritt- Anleitung
Wer einen Trittschallschutz verlegen möchte, sollte mit mindestens 3 Schritten rechnen: der Vorbereitung des Untergrundes, dem Verlegen der Trittschallplatten oder -rollen und dem abschließenden sorgfältigen Verkleben. Optional kommt noch das Verlegen eines Feuchtigkeitsschutzes dazu.
Wie verlegen Sie eine Trittschalldämmung?
1. Untergrund vorbereiten:
In einem ersten Schritt widmen Sie sich Ihrem Untergrund. Dieser sollte eben, sauber und trocken sein. Außerdem entscheidet der Untergrund darüber, ob Sie eine Feuchtigkeitssperre benötigen oder nicht. Als Faustregel gilt: Dampfsperre bei Estrich ja, bei Holzdielen nein.
2. Feuchtigkeitssperre verlegen – wenn nötig:
Eine Feuchtigkeitssperre ist eine dünne PE-Folie auf Rollen, die Sie direkt auf dem Estrich verlegen. Rollen Sie dazu die Bahnen aus und schneiden Sie diese zurecht, und zwar so, dass sie jeweils 3 bis 5 Zentimeter über den Rand hinausragen und sich gegenseitig etwa um 5 Zentimeter überlappen. Dann kleben Sie die Ränder mit Isolierband an der Wand fest. Fixieren Sie auch die Stellen, an denen sich die Bahnen überlappen, mit Isolierband. Verkleben Sie unbedingt luftdicht, sodass sich die Feuchtigkeit keinen Weg bahnen kann. Auch um Heizungsrohre sollten Sie das Klebeband ziehen.
Wer sich diesen Schritt sparen und die Verlegung erleichtern möchte, kann auch auf Trittschallschutz-Rollen mit integrierter Dampfsperre zurückgreifen. Der einzige Nachteil ist ein höherer Preis.
3. Geeignete Trittschalldämmung verlegen:
Trittschalldämmungen gibt es auf Rollen oder als Platten. Entsprechend unterscheidet sich die Verlegung ein wenig.
- Rollen: Rollen Sie die erste Bahn aus und schneiden Sie diese mit einem Cutter-Messer zurecht. Lassen Sie dabei einen Abstand zum Rand von 5 Millimetern. Die einzelnen Bahnen müssen lückenlos aneinander anschließen, dürfen sich aber nicht überlappen.
Der Zuschnitt kann für ungeübte Handwerker herausfordernd sein. Gehen Sie kein Risiko ein. Sonst ist hundertprozentiger Schallschutz nicht mehr möglich. Wenn das Ihre handwerklichen Kenntnisse übersteigt, lassen Sie einen Profi ran. - Platten: Die Verlegung von Platten gestaltet sich etwas leichter, da diese sich wie Puzzleteile ineinanderfügen lassen. Der Zuschnitt bleibt Ihnen zwar nicht erspart, er konzentriert sich aber auf die Ränder und Ecken des Raumes.
4. Schalldämmung verkleben:
Um einen optimalen Schutz gegen Trittschall zu erreichen, müssen Sie in einem letzten Schritt die Bahnen beziehungsweise Platten miteinander – nicht mit dem Boden – verkleben. Nutzen Sie hierfür ein Dichtband.
Wenn Sie eine kombinierte Dampfbrems-Schallschutz-Rolle mit einer Alukaschierung verlegen, sollten Sie die Bahnen mit dem dafür geeigneten Alu-Fugendichtband verbinden.
Kosten
Die Preise, die Sie für die Unterlagen zur Dämmung Ihres Geh- und Trittschalls kalkulieren sollten, fallen unterschiedlich hoch aus. Grundsätzlich berechnen sich die Kosten nach dem verwendeten Material sowie nach der Dicke der Dämmung.
Was kosten Trittschalldämmungen?
Die untenstehenden Preise sind Materialkosten. Wenn Sie einen Experten beauftragen, kommen Handwerkerkosten dazu.
- Eine einfache, dünne Dämmung aus PE-Schaum kostet in der Regel zwischen 1 und 5 Euro pro Quadratmeter.
- Für Styropor sollten Sie zwischen 2 und 10 Euro pro Quadratmeter rechnen.
- Gummigranulat-Rollen erhalten Sie ab etwa 5 Euro pro Quadratmeter.
- Entscheiden Sie sich für eine Korkdämmung, können Sie mit Preisen von circa 3 bis 5 Euro pro Quadratmeter rechnen.
- Trittschallschutz aus Wellpappe kostet zwischen 1 bis 3 Euro pro Quadratmeter.
- Entscheiden Sie sich für Holzfaserplatten, können Sie mit ca. 2 bis 3 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Benötigen Sie zusätzlich eine Feuchtigkeitssperre, dann sollten Sie nochmal 1 bis 3 Euro mehr pro Quadratmeter kalkulieren.
Preise im Vergleich
Dämmstoff | Kosten pro Quadratmeter |
PE-Schaum | 1 – 5 Euro |
EPS-Schaum (Styropor) | 2 – 10 Euro |
Gummigranulat | Ab 5 Euro/td> |
Kork | 1 – 3 Euro |
Holzfaser | 2 – 3 Euro |
Fazit
Die Trittschalldämmung sorgt dafür, dass die Geräusche, die Sie beim Betreten Ihres Fußbodens verursachen, nicht störend in den darunter angrenzenden Räumen zu hören sind. Zu diesem Zweck sitzt sie direkt im Boden – zwischen Untergrund und Bodenbelag. Schallschutz für den Fußboden gibt es in sämtlichen Ausführungen und verschiedenen Materialen, sodass Sie für jede Anforderung die passende Trittschalldämmung finden. Haben Sie sich für Laminat entschieden, sollten Sie eine hochwertige, starke Trittschalldämmung wählen. Denn bei Laminat handelt es sich in der Regel um einen schwimmend verlegten Boden. Hier ist der richtige Schallschutz besonders wichtig, da sich der Schall durch die Hohlräume schnell auf die unteren Etagen überträgt. Wer sich für eine Fußbodenheizung entschieden hat, sollte stets darauf achten, dass die gewählte Dämmung auch dafür geeignet ist. Beim Einbau der Schalldämmung müssen Sie sorgfältig und lückenlos arbeiten. Sonst verschlechtert sich der Schallschutz deutlich. Außerdem ist es empfehlenswert, bei mineralischen Untergründen eine Dämmung mit Aquastop zu verbauen. Denn ohne eine solche Feuchtigkeitssperre kann ihr Parkett starken Schaden nehmen.