Sie möchten Ihren Hof pflastern oder eine Sitzecke im Garten mit Pflaster neu gestalten? Dann stehen Ihnen verschiedene Verlegemuster zur Verfügung. Wir verraten Ihnen, welche individuellen Besonderheiten die jeweiligen Pflastermuster haben und auf was Sie achten sollten.
Alles auf einen Blick:
- Reihen- und Blockverband gehören zu den einfachsten Mustern, die Sie verlegen können.
- Ein besonders schönes Bild gibt eine Pflasterung im Schuppenbogenverband ab.
- Welchen Verband Sie legen, richtet sich unter anderem nach den verwendeten Pflastersteinen.
- Indem Sie mit Farben arbeiten, können Sie optische Highlights setzen. Gerade bei Pflastermustern wie dem Kreuzfugenverband ist das eine gute Möglichkeit des Auflockerns.
Pflastersteine verlegen: Muster
Gartenwege und Zugänge haben nicht nur eine praktische Funktion. Die gepflasterte Fläche ist – interessant gestaltet – auch ein Blickfang auf Ihrem Grundstück. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die allesamt ihre individuellen Vor- und Nachteile haben. Zu den beliebtesten gehören der Reihenverband und der Blockverband, denn diese lassen sich besonders einfach verlegen. Wenn Sie Ihren Gartenweg oder Ihre Terrasse neu gestalten möchten, dann sollte die verlegte Fläche gut zum Gartenstil passen. Aber letztendlich zählt natürlich immer der persönliche Geschmack.
Welche Verlegemuster gibt es bei Pflaster?
- Reihenverband (Läuferverband, halber Verband)
- Blockverband oder Parkettverband
- Ellenbogenverband
- Diagonalverband
- Kreuzfugenverband
- Fischgrätverband
- Mittelsteinverband
- Schuppenbogenverband
- Segmentbogenverband
- Flechtzaunverband
- Meereswellenverband
- Römischer Verband
Wie verlege ich die einzelnen Muster und Bilder bei Pflastersteinen?
Reihenverband
Der Reihenverband wird auch als Läuferverband oder halber Verband bezeichnet. Aufgrund seiner einfachen Verlegeweise wird diese Variante besonders häufig verwendet. Sie wirkt klar und zeitlos. Beim Reihenverband wird zunächst die erste Reihe verlegt. In der zweiten Reihe beginnt man mit einem halben Pflasterstein, ehe man den ersten ganzen Stein verlegt. Auf diese Weise entsteht ein optisch ansprechender Versatz.

Block- oder Parkettverband
Der Parkettverband ist ein klassisches Verlegemuster und ebenfalls sehr einfach zu verlegen. Sie benötigen hierfür rechteckige Pflastersteine, die doppelt so lang wie breit sind.
Beim Blockverband legen Sie zuerst zwei Steine in Längsrichtung aneinander, ehe Sie zwei weitere Steine in Querrichtung anlegen. Wechseln Sie dies ab. In der nächsten Reihe beginnen Sie mit der entgegengesetzten Richtung.

Ellenbogenverband
Der Ellenbogenverband eignet sich für Pflastersteine, die halb so breit wie lang sind. Verwenden Sie beim Verlegen des Ellenbogenverbandes verschiedenfarbige Pflastersteine, dann erzeugen Sie einen frischen Look.
Beim Ellenbogenverband verlegen Sie zuerst in einer Ecke einen Stein längs und setzen den zweiten Stein quer an. In den entstandenen Winkel setzen Sie erneut einen Pflasterstein längs und einen quer, und zwar in dieselbe Richtung wie zuvor.

Diagonalverband
Der Diagonalverband ist eine abgewandelte Version des Reihenverbandes. Er eignet sich daher sowohl für eine klassische als auch für eine moderne Gartengestaltung und ist vergleichsweise einfach zu machen.
Wie beim Reihenverband legen Sie auch beim Diagonalverband die erste Reihe komplett durch, allerdings diagonal. Anschließend beginnen Sie bei der zweiten Reihe mit einem halben Stein. Bei der dritten Reihe setzen Sie zuerst einen ganzen, bei der vierten Reihe wieder einen halben Stein usw.

Kreuzfugen-Verband
Der Kreuzfugen-Verband, der auch als Netzverband bezeichnet wird, ist sehr schlicht. Er hat jedoch zwei entscheidende Nachteile: Zum einen ist er nicht so leicht zu verlegen, wie es aussehen mag und zum anderen liegen die Steine in einer Art losem Verbund, sodass sie sich schnell lockern können.
Der Kreuzfugen-Verband kann für Pflastersteine aller Größen verwendet werden.
Bei diesem Format setzen Sie Reihe eins komplett durch. Die zweite Reihe wird im nächsten Schritt ohne Versatz direkt darunter gesetzt. Sie müssen hierbei jedoch möglichst exakt vorgehen, denn bereits Abweichungen um wenige Millimeter stechen später sofort ins Auge.

Fischgrät-Verband
Aufgrund seiner Stabilität können sie ihn besonders gut verwenden für Flächen, die stark belastet werden oder eine extreme Neigung haben. Die einzelnen Elemente können in diesem Verband nicht verrutschen. Gleichzeitig wirkt der Fischgrät-Verband sehr modern.
Eine einfache Variante des Fischgrät-Verbandes verlegen Sie folgendermaßen: Setzen Sie zuerst die erste Reihe quer, indem Sie alle Steine gerade nebeneinander platzieren. Danach verlegen Sie die erste Reihe senkrecht. Wenn Sie rechteckige Steine verwenden, legen Sie die Pflastersteine der senkrechten Reihe der Länge nach an. Danach legen Sie die nächste Reihe quer und die nächste Reihe senkrecht.

Mittelstein-Verband
Der Mittelstein-Verband erzielt einen außergewöhnlichen Look, erfordert aber ziemlich viel Konzentration. Schließlich arbeiten Sie hier mit unterschiedlich großen Pflastersteinen und eventuell sogar mit verschiedenen Farben oder Materialien. Der Flechtzaunverband ist eine moderne Abwandlung des Mittelstein-Verbandes, die vor allem dann ins Auge fällt, wenn unterschiedliche Farben zum Einsatz kommen. Das Spiel mit den Materialien wirkt sehr modern.
Je nachdem, welche Art Mittelstein-Verband Sie legen möchten, benötigen Sie entweder kleine quadratische und größere quadratische Pflastersteine mit einer ausgelassenen Ecke oder kleine quadratische und doppelt so große rechteckige Steine.

Schuppenbogenverband
Der Schuppenbogenverband gibt ein besonders schönes Bild ab, vor allem, wenn die einzelnen Steine verschiedenfarbig sind. Er wird in Halbkreisen verlegt, was entweder ein sehr gutes Augenmaß oder aber eine exakte Planung voraussetzt. Für einen Laien ist diese Verlegeart daher nicht geeignet.
Beim Schuppenbogenverband setzen Sie jeweils zwei Halbkreise nebeneinander, die Sie danach auspflastern. Anschließend wird mittig auf die beiden Halbkreise ein weiterer gesetzt und ebenfalls ausgepflastert.

Segmentbogenverband
Der Segmentbogenverband wirkt rustikal und noch heute können Sie ihn beispielsweise auf gepflasterten Straßen in Altstädten entdecken. Er ist aufwendig zu machen, wird jedoch, wenn er korrekt umgesetzt ist, die volle Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Vor allem, wenn Sie für den Segmentbogenverband Granitpflaster verwenden, unterstreichen Sie den rustikalen Look. Sie benötigen unbedingt quadratisches Pflaster.
Beim Segmentbogenverband legen Sie jeweils einen leichten Bogen direkt neben den nächsten Bogen. Ab der zweiten Reihe fahren Sie im Halbverband in gleicher Weise fort, sodass ein kleiner Versatz entsteht.

Flechtzaunverband
Diese Plasterart ist sehr einfach zu verlegen, eignet sich aber nicht für starke Belastungen. Beim Flechtzaunverband werden rechteckige Pflastersteine im Wechsel zueinander verlegt, sodass das Ganze am Ende aussieht wie ein Flechtwerk. Die Hohlräume, die dadurch entstehen, können Sie mit Sand oder auch mit kleineren Steinen füllen.

Meereswellenverband
Der Meereswellenverband ist ein Segmentbogenverband, der jedoch eine zusätzliche Herausforderung schafft. Auch ihn können Sie auf gepflasterten Straßen in Altstädten bewundern. Zum Verlegen benötigen Sie quadratische oder Granitsteine.
Bei diesem Verband verlegen Sie die Steine zunächst in einem leichten Bogen. Danach schließen Sie in einem fließenden Übergang einen weiteren Bogen in die andere Richtung an, sodass eine Art Wellenoptik entsteht. Fahren Sie mit den darunterliegenden Reihen in ähnlicher Weise fort.

Römischer Verband
Auf den ersten Blick mag es beliebig wirken, wie wahllos zusammengewürfelt, tatsächlich aber handelt es sich um ein raffiniertes geometrisches Muster, oft auch in verschiedenen Farben und sogar Materialien. Die verwendeten rechteckigen und quadratischen Formen passen wie bei einem großen Puzzle zusammen, das Grundmuster wiederholt sich in größeren Flächen und wirkt auf diese Weise trotzdem harmonisch.
Auch, wenn ein rechter Winkel üblich ist, so ist es doch möglich, ein solches Pflaster auch mit vieleckigen (polygonalen) Platten zu verwirklichen. Hier sollte man vorher einen genauen Plan zeichnen, da gerade dieses nicht so einfache sich wiederholende Pflastermuster aus größeren Steinen und kleinen Steinen sonst leicht durcheinander gerät.

Für einen ganz besonderen Blickfang sorgt ein aus Pflastersteinen gelegtes Mosaik oder Bild, zum Beispiel ins Zentrum einer Fläche gesetzt.
Aber auch Pflastersteine, die von der Form her etwas aus der Reihe fallen, wie zum Beispiel diamantförmige Steine aus Beton, können besonders interessant wirken und teilweise sogar einen 3D-Effekt hervorrufen. Sie eignen sich zum Beispiel auch gut für Einfahrten.
Viele Pflastermuster sind schwer zu gestalten, sodass Sie diese Arbeiten lieber einem Profi überlassen sollten.
Vorgehensweise
Aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Möglichkeiten fällt die Wahl nicht leicht. Allerdings eignet sich auch nicht jedes Pflastermuster für jede Fläche. Und auch die Art und Beschaffenheit der Steine, die Sie verwenden möchten, kann ausschlaggebend sein. Lediglich bei Terrassen sollten Sie darauf achten, dass Sie eher ein ruhigeres Muster wählen.
Für welches Verlegemuster Sie sich letztendlich entscheiden, hängt von Ihren individuellen Vorlieben ab. Wenn Sie selbst pflastern möchten, brauchen Sie für die jeweiligen Muster unterschiedliches handwerkliches Geschick. Gerade bei schwierigeren Mustern wie Rundbögen oder wenn viele Steine zuzuschneiden sind, kann es sinnvoll sein, einen Profi zu beauftragen.
Wie wähle ich das richtige Muster für die Pflastersteine?
Um ein perfektes Verlegemuster zu erhalten, sollten Sie vor allem auf die Eigenschaften der gewünschten Pflastersteine achten. Nicht jeder Stein eignet sich für jedes Muster. So benötigen Sie beispielsweise für den Segmentbogen ausschließlich quadratische Pflastersteine, während Sie für den Mittelsteinverband sowohl rechteckige als auch quadratische und solche mit einer fehlenden Ecke benötigen. Hinzu kommt: Es macht einen Unterschied, ob Sie mit Granit, Beton oder Naturstein arbeiten.
Worauf kommt es beim Verlegen an?
Wird Pflaster verlegt, geht es vor allem um Genauigkeit. Denn schon kleine Abweichungen stechen optisch sofort ins Auge. Ehe Sie jedoch mit dem Verlegen der Pflastersteine beginnen, sollten Sie entsprechende Vorarbeiten durchführen. Starten Sie mit einer detailreichen Planung. Welche Fläche möchten Sie pflastern und welche Besonderheiten, zum Beispiel aus der DIN 18318, gibt es zu beachten? Wollen Sie mit einem komplizierten Pflastermuster oder Farben ein Bild gestalten, kann sich ein Detail Plan lohnen.
Danach muss zunächst der Untergrund vorbereitet werden. Erdboden muss ausgehoben und mit Kies aufgefüllt werden. Alles ist zudem gerade abzuziehen und ein Gefälle von mindestens zwei Prozent einzukalkulieren. Diese Aufgaben sind schwierig, aber notwendig, um ein gutes Ergebnis zu erzielen und gleichzeitig sicherzustellen, dass das Pflaster witterungssicher ist. Es kann sich daher lohnen, einen Profi mit dem Verlegen der Pflastersteine zu beauftragen.
Welche Schichten enthält ein optimaler Untergrund?
- Unterbau
- Tragschicht aus Kies oder Schotter (20 bis 30 Zentimeter)
- Pflasterbett aus Sand (3 bis 5 Zentimeter)
- Pflaster aus Betonstein, Granit oder auch Natursteinpflaster
Wo beginne ich mit dem Verlegemuster?
Wo Sie beginnen, richtet sich nach dem jeweiligen Verlegemuster. Beim Reihenverband beispielsweise fangen Sie in der Regel in einer Ecke an. Möchten Sie jedoch in der Mitte ein besonderes Highlight setzen, ist es sinnvoll, auch dort zu beginnen und vom Zentrum aus weiterzuarbeiten.
Fazit
Es gibt die verschiedensten Formen von Verlegemustern, die Hof, Einfahrt, Terrasse oder Sitzecke im Garten entweder klassisch, rustikal oder sehr modern wirken lassen. Die sich wiederholenden Muster sind teilweise auch relativ einfach zu verlegen. Mithilfe unterschiedlicher Materialien und Pflastermuster, aber auch verschiedener Farben können Sie kreativ Ihr ganz eigenes Bild gestalten und Ihr Grundstück in einem neuen Look erstrahlen lassen.