Laminat ist eine günstige und pflegeleichte Alternative zu Parkett. Optisch können die Platten oft mit Echtholz mithalten. Diese Gründe machen Laminat zu einem beliebten Bodenbelag. Ärgerlich wird es nur dann, wenn Ihr Laminatboden starke Macken abbekommen hat, die Sie nicht mehr einfach korrigieren können. Doch keine Sorge: Sie brauchen keinen komplett neuen Boden zu verlegen. Häufig reicht es, einzelne Bretter auszutauschen. Hier erfahren Sie, wie das geht.
Alles auf einen Blick:
- Können Sie Ihren Laminatboden nicht mehr durch einfache Korrekturen retten, müssen Sie nicht gleich den ganzen Bodenbelag austauschen. Es lohnt sich, einzelne Teile auszuwechseln.
- Ursachen für einen Austausch können sein: Brandlöcher, tiefe Risse, Abblättern der Oberfläche, aufgequollene Dielen, gebrochene Federn.
- Mieter oder Vermieter? Wer für die Sanierungsmaßnahme zuständig ist, entscheidet das Verursacherprinzip.
- Am einfachsten können Sie Klick-Laminat austauschen, indem Sie den Bodenbelag so weit ausbauen, bis Sie das defekte Laminatpaneel erreichen. Dieses tauschen Sie dann mit einem intakten aus.
- Bei einem Austausch kommen höchstens Kosten für Werkzeug (Hammer, Schlageisen, Zugeisen) und neue Laminatteile auf Sie zu. Für das Laminat sollten Sie je nach Qualität und Design mit 10 bis 40 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Ursachen
Bei kleineren bis mittelschweren Beschädigungen können Sie selbst Ihr Laminat reparieren. Ist Ihr Laminatboden allerdings so kaputt, dass Sie ihn nicht mehr durch einfache Korrekturen oder Reparaturmaßnahmen retten können, dann kommen Sie um den Wechsel einzelner Platten nicht herum.
Wann ist ein Austausch notwendig?
Anders als es bei Parkett der Fall ist, kann Laminat ab einem gewissen Beschädigungsgrad nicht mehr abgeschliffen werden, weil die oberste Schicht aus bedrucktem Papier besteht. Aufgequollene Teile müssen raus. Es gibt mehrere Fälle, in denen Sie Laminatpaneele lieber gleich ersetzen sollten:
- Die Laminatpaneele haben tiefe Risse, Dellen, Macken oder Löcher. Im schlimmsten Fall sind sie sogar gebrochen.
- Das Laminat hat deutliche Brandflecken oder -löcher.
- Die versiegelte Oberfläche platzt oder blättert stark ab.
- Feuchtigkeit hat das Laminat so geschädigt, dass es entweder von unten oder von oben aufgequollen ist und sich wölbt.
- Die Feder, die zwei Laminatpaneele zusammenhält, ist gebrochen.
Auch wenn Ihr Laminat so starken Schaden genommen hat, dass eine Reparatur nicht mehr möglich ist, besteht kein Grund zur Verzweiflung. Denn ein einzelnes, beschädigtes Element können Sie problemlos selbst austauschen.
Mieter oder Vermieter? Regelungen im Schadensfall
Wenn Sie in Ihrem Wohneigentum Teile des alten Laminats auswechseln wollen, dann können Sie direkt damit starten. Wohnen Sie jedoch zur Miete, müssen Sie sich vorher mit Ihrem Vermieter einigen.
Dürfen Sie Laminat in einer Mietwohnung austauschen?
Um dieses Thema zu klären, sind zwei rechtliche Regelungen entscheidend:
- Beschädigt ein Mieter den Boden übermäßig, außerhalb einer vertragsgemäßen Nutzung (zum Beispiel durch die Krallen eines Haustieres), dann muss dieser für die Entschädigung aufkommen.
- Ein Mieter darf die bauliche Substanz eines Mietobjekts (inklusive Boden) nicht ohne Absprache mit dem Vermieter verändern.
Auf den ersten Blick stehen diese beiden Vorgaben im Widerspruch: Mieter sollen für die Beschädigung aufkommen und dürfen aber eigentlich gar nicht? Anhand eines Beispiels wird das Thema etwas klarer:
Sie sind Mieter und verursachen einen starken Schaden am Laminat. Bis zu ihrem Auszug müssen Sie dann für die sogenannte Naturalrestitution des Bodens sorgen. Das bedeutet, dass Sie den Zustand des Laminats wieder so herstellen müssen, wie er beim Einzug war, sonst droht Schadensersatz. Normale Nutzungsspuren sind durch die Miete abgegolten, tiefe Kratzer vom Möbelrücken dagegen sind klar Ihre Schuld. Den Schaden müssen Sie reparieren. Verlegen Sie jedoch keinesfalls unaufgefordert einen komplett neuen Bodenbelag (gilt auch für Parkett oder Teppich)! Dafür ist die schriftliche Zustimmung des Vermieters zwingend erforderlich, selbst wenn Sie die Kosten selbst tragen oder die Qualität des Mietobjekts dadurch steigen würde. Die Räume gehören Ihrem Vermieter und nicht Ihnen. Im schlimmsten Fall kann Ihr Vermieter sogar den Ausbau von Laminat, Parkett oder Teppich veranlassen.
Sie sehen also: Bei geplanten Veränderungen ist es ratsam, immer erst mit Ihrem Vermieter zu sprechen. Vielleicht sieht dieser sogar über manche kleinen Beschädigungen hinweg und eine Erneuerung ist überflüssig.
Wann muss der Vermieter Laminat austauschen?
Eine weitere Rechtsvorschrift kommt dann zum Tragen, wenn Sie die Schäden nicht selbst verursacht haben, beziehungsweise wenn diese durch normale, vertragsmäßige Abnutzung entstanden sind. Dann ist die Erneuerung Ihres Laminats die Aufgabe des Vermieters, der grundsätzlich für die Instandhaltung und Renovierung von Mietobjekten zuständig ist. Mieter haben Anspruch auf einen neuen Laminatboden, sobald dieser „abgewohnt“ ist. Doch wann tritt dieser Fall ein?
Ein Laminatboden gilt dann als „abgewohnt“, wenn er die ungefähre Lebensdauer von 10 Jahren erreicht hat. Dies ist allerdings nur ein Richtwert. Unabhängig von der Lebensdauer können auch akute Schäden einen neuen Bodenbelag erfordern. Kleine Kratzer, Löcher oder Flecken zählen hier jedoch nicht. Es braucht schon handfeste Schäden, wie einen Wasserschaden, der das Laminat so aufquellen hat lassen, dass es nicht mehr nutzbar ist.
Laminat austauschen
Konnten Sie sich mit Ihrem Vermieter einigen oder sind Sie selbst Wohneigentümer und wollen beschädigtes Laminat auswechseln? Dann muss nicht gleich der gesamte Boden dran glauben. Besonders Klick-Laminat bietet beste Voraussetzungen, um nur einzelne Paneele auszutauschen.
Ist es mögliche, einzelne Paneele zu tauschen?
Generell kann diese Frage mit Ja beantwortet werden. Allerdings können Sie einzelne Dielen viel leichter entfernen, wenn diese schwimmend verlegt wurden. Dagegen kann das Auswechseln von geklebtem Laminat zu einer schweißtreibenden Arbeit werden. Ohne Brecheisen geht oft gar nichts. Jedoch besteht dann die Gefahr, dass Sie das Material zerstören. Deshalb sollten Sie das Auswechseln der verklebten Variante besser einem Profi überlassen.
Aufgrund der einfachen, schnellen und flexiblen Montage hat sich Laminat zum Klicken gegen verleimte Varianten durchgesetzt. Dieses können Sie ganz leicht selbst austauschen.
Was benötigen Sie für einen Austausch von Laminatpaneelen?
Um Klick-Laminat auszuwechseln, brauchen Sie:
- einen Hammer und ein Schlagholz, um die Laminatdielen wieder ineinander zu klopfen.
- ein Zugeisen zum Einpassen.
Schritt für Schritt: So können Sie beschädigte Laminatpaneele auswechseln
Am einfachsten können Sie ein kaputtes Teil herausnehmen, indem Sie es von einer Seite aus freilegen und durch ein intaktes ersetzen. Hier erfahren Sie, wie Sie dabei vorgehen sollten:
Betroffenes Laminatpaneel freilegen:
- Analysieren Sie die Beschädigung
Begutachten Sie den Schaden und klären diese Fragen: Wo ist der Schaden? Wie viele Paneele sind betroffen? Welcher ist der kürzeste Weg von der Wand zur schadhaften Stelle? - Bereiten Sie den Austausch vor
Wenn Sie wissen, wo im Raum Sie ihr Laminat vorübergehend entfernen müssen, dann schieben Sie Möbel, Teppich und dergleichen auf die Stellen, die unberührt bleiben. Damit Sie die Platten überhaupt abnehmen können, montieren Sie die Sockelleisten ab. - Nehmen Sie die Paneele vom Boden ab
Gehen Sie bei diesem Schritt Diele für Diele vor, bis sie die kaputte erreichen. Beginnen Sie am Rand. Knien Sie sich beim Herausnehmen der Platten möglichst nicht auf das Laminat, sondern auf die gegenüberliegende Seite. Sonst können Ihnen die Federn brechen. Nehmen Sie jedes Element so ab, dass Sie die Klick-Verbindung vorsichtig entriegeln. Nummerieren Sie die entfernten Laminatpaneele, damit Sie beim Wiedereinbau genau wissen, welche Diele wo liegen soll. - Entfernen Sie das kaputte Paneel
Nehmen Sie die beschädigte Diele heraus, entsorgen sie und ersetzen sie durch eine neue. Falls nötig, passen Sie das neue Teil entsprechend dem freien Platz an. - Verlegen Sie die restlichen Paneele
Verlegen Sie die Elemente wieder in derselben Reihenfolge, in der Sie diese zuvor herausgenommen haben. Schieben Sie die Feder in die Nut und lassen diese einrasten. Legen Sie dazu das Schlagholz an das Brett an und klopfen es fest, damit keine Fugen oder ungewünschte Kanten entstehen. Ziehen Sie die Endstücke mit einem Zugeisen nach. Haben Sie Ihr Laminat wieder verlegt, befestigen Sie die Sockelleiste an ihrem ursprünglichen Platz.
Es gibt noch eine weitere Variante, wie Sie ein einzelnes Brett austauschen können. Diese erfordert jedoch deutlich mehr handwerkliches Geschick und Geduld als die eben beschriebene Anleitung und ist für Laien nicht zu empfehlen. Dabei lassen Sie das Laminat so liegen, wie es ist und brechen das beschädigte Brett heraus.
Laminat um das betroffene Paneel liegen lassen:
Bei dieser Variante bohren Sie zwei Löcher an beiden Rändern der beschädigten Diele und sägen mit einer Handkreissäge mit Schnitttiefeneinstellung (Einstellung wie Dielentiefe) von dem einen zum anderen Loch. Dann können Sie dieses herausbrechen und das Klick-System entriegeln. Saugen Sie die freiliegende Stelle aus und fügen dort dann die neue Diele ein. Diese müssen Sie jedoch zuerst so modifizieren, dass sie genau in den Ausschnitt passt, zum Beispiel, indem Sie die Feder kürzen. Dieser Vorgang kann einige Zeit in Anspruch nehmen, da Sie nicht zu viel abschneiden dürfen und ständig nachjustieren müssen. Wenn die neue Diele passgenau sitzt, tragen Sie an den Verbindungsflächen Leim auf und drücken diese fest.
Kosten
Das Auswechseln einzelner Laminatpaneele ist im Vergleich zu einem neuen Bodenbelag ein wahres Schnäppchen. Wenn Sie vom ersten Verlegen noch Laminatdielen übrig haben, sparen Sie sich das Geld für neues Laminat, das pro Quadratmeter zwischen 10 und 40 Euro liegt. Wer die Kosten trägt, ist davon abhängig, wer den Schaden verursacht hat.
Was kostet der Austausch einzelner Paneele?
Tauschen Sie nur einzelne Laminatpaneele aus, müssen Sie zum einen mit Kosten für das Werkzeug rechnen, falls Sie es nicht schon besitzen. Zum anderen kommt das Geld für das neue Laminatpaneel dazu. Hier ist entscheidend, was für Laminat bei Ihnen verlegt ist. Je nach Qualität und Design können Sie für einen Quadratmeter Klick-Laminat mit 10 bis 40 Euro rechnen. Die Schwierigkeit besteht darin, Laminatpaneele zu finden, die exakt zu Ihren passen. Wenn Sie die richtigen gefunden haben, nehmen Sie lieber etwas mehr und heben den Rest für kommende Reparaturen auf.
Wenn Sie die nötigen Materialien (Diele, Hammer, Schlagholz, Zugeisen) aufgehoben haben, kommen beim Austausch keinerlei Kosten auf Sie zu.
Wer trägt die Kosten?
Beim Thema Kostenübernahme ist entscheidend, wer die Schäden verursacht hat und ob es sich um gemietete Räume oder Wohneigentum handelt.
Im Rahmen seiner Pflicht zur Naturalrestitution, also der Herstellung des ursprünglichen Zustands, muss der Mieter die Kosten für kleine Reparaturen oder das Auswechseln einzelner Bretter selbst tragen. Auch bei größeren, selbstverschuldeten Schäden am Laminat (beispielsweise ein großes Brandloch oder tiefe Kratzer durch Pfennigabsätze) zahlt der Mieter.
Wenn der Schaden am Laminat jedoch durch eine der folgenden drei Ursachen entstanden ist, trägt der Eigentümer der Wohnung die Kosten:
- Altes Laminat mit starkem Verschleiß
- Schäden durch Dritte (Der Eigentümer muss sich die Kosten dann von diesem zurückholen, Beispiel: Wasserschaden wegen eines Rohrbruchs beim Nachbarn)
- Unsachgemäße Erstverlegung des Bodens
Fazit
Auch wenn Laminat generell ein pflegeleichter Bodenbelag ist, gibt es verschiedene Ursachen, die das Material so angreifen können, dass es nicht mehr möglich ist, die schadhafte Stelle zum Beispiel durch Abschleifen auszubessern. Ein Riss kann so tief sein, dass das Laminatpaneel bricht, ein Wasserschaden kann die Bretter aufquellen lassen oder die versiegelte Oberfläche kann abblättern. All das ist ärgerlich, aber kein Grund, gleich alles auszutauschen. Wechseln Sie stattdessen nur das schadhafte Brett aus. Besonders bei Klick-Laminat ist das gar nicht so schwer, wie es sich im ersten Moment anhört. Sie müssen dazu nur das defekte Paneel ausbauen und ein neues an dessen Stelle einsetzen. Dafür ist es empfehlenswert, den Laminatboden bis zum kaputten Brett zu entfernen, indem Sie vorsichtig die Klickverbindungen lösen. Dann heißt es: kaputtes Brett raus, neues rein, Laminat wieder verlegen, fertig! Sie sparen sich dadurch die hohen Kosten eines kompletten Austauschs und haben trotzdem ein ansehnliches Ergebnis.