Ein Wasserschaden im Parkettboden ist ein ärgerliches und oft kostspieliges Problem, das durch verschiedene Ursachen entstehen kann – sei es ein geplatztes Rohr, eine undichte Stelle oder durch unbemerkte Feuchtigkeit. Einmal eingedrungenes Wasser kann das Holz nachhaltig schädigen, zu Verformungen wie Quellungen führen und im schlimmsten Fall Schimmelbildung begünstigen. Dabei ist das Schadensbild oft abhängig von der Holzart, der Verlegeweise und der Dauer, in der das Wasser ungehindert wirken konnte. Eine schnelle und fachkundige Beurteilung sowie die richtige Vorgehensweise zur Reparatur sind entscheidend, um den Boden zu retten und seinen ursprünglichen Charme wiederherzustellen.
- Welche Ursachen führen zu einem Wasserschaden im Parkett?
- Wie wirkt sich Feuchtigkeit auf Parkettböden aus?
- Warum ist ein Wasserschaden bei Parkett besonders problematisch?
- Wie erkennt man einen Wasserschaden im Parkett?
- Welche Sofortmaßnahmen sollten Sie bei einem Wasserschaden im Parkett ergreifen?
- Welche Möglichkeiten gibt es, um beschädigtes Parkett zu reparieren?
- Wann ist es sinnvoll, bei einem Wasserschaden das Parkett komplett zu erneuern?
- Welche Probleme können bei einer Fußbodenheizung und Wasserschäden auftreten?
- Wie viel kostet die Reparatur von Wasserschäden im Parkett?
- Welche Versicherung greift bei einem Wasserschaden am Parkettboden?
- Das Parkett wölbt sich durch einen Wasserschaden: Wer zahlt? Mieter oder Vermieter?
- Wie kann man Wasserschäden im Parkett vorbeugen?
- Fazit
- Wasserschaden im Parkett: Häufig gestellte Fragen
Alles auf einen Blick:
- Ursachen für Wasserschäden im Parkett können von undichten Rohren über Hochwasser bis hin zu kaputten Geräten reichen.
- Erste Anzeichen eines Wasserschadens sind Wölbungen, Verfärbungen und ein muffiger Geruch.
- Möglichkeiten zum Reparieren des Schadens reichen von Trocknen und Abschleifen bis hin zum kompletten Austausch des Bodens.
- Die Kosten für die Reparatur variieren je nach Schadensart und den notwendigen Maßnahmen.
- Welche Versicherung bei einem Wasserschaden greift, hängt von der Schadensart und natürlich vom gewählten Versicherungsschutz ab.
Welche Ursachen führen zu einem Wasserschaden im Parkett?
Ursache | Beschreibung |
Undichte Wasserleitungen | Beschädigte oder veraltete Rohre können Wasser austreten lassen, das unter den Holzboden gelangt. |
Überlaufendes Wasser | Überlaufende Waschbecken, Badewannen oder undichte Spülmaschinen können Wasser auf den Boden leiten. |
Feuchtigkeit aus dem Untergrund | Aufsteigende Feuchtigkeit, zum Beispiel aus dem Estrich, kann von unten ins Holz eindringen. |
Rohrbrüche | Plötzliche Rohrbrüche in Heizungs- oder Wasserleitungen führen oft zu Wassereinbrüchen. |
Undichte Fenster oder Türen | Bei Regen kann Wasser durch undichte Terrassentüren ins Gebäude eindringen und den Parkettboden beschädigen. |
Kondenswasserbildung | In schlecht belüfteten Räumen kann sich Kondenswasser bilden, das sich langsam im Holz ansammelt und Schäden verursacht. |
Defekte Haushaltsgeräte | Waschmaschinen, Geschirrspüler oder Kühlschränke mit Leckagen können auch unbemerkt Wasser freisetzen. |
Überschwemmung durch Naturereignisse | Hochwasser oder starke Regenfälle können zu Überschwemmungen führen, die in Wohnräume eindringen. |
Heizungsausfall im Winter | Gefrorenes Wasser nach einem Heizungsausfall kann beim Wiederauftauen ins Parkett eindringen. |
Defekte Fußbodenheizung | Undichte Stellen in einer Fußbodenheizung können Wasser unter das Parkett leiten und Feuchtigkeitsschäden verursachen. |
Baufehler oder mangelhafte Abdichtung | Eine unzureichende Feuchtigkeitssperre beim Verlegen des Parketts macht das Holz anfällig für Schäden. |
Wie wirkt sich Feuchtigkeit auf Parkettböden aus?
- Quellen und Verziehen: Holz nimmt Feuchtigkeit auf und quillt dadurch auf, was zum Verziehen und Wölben der Parkettplanken führt. Diese Verformungen können bleibende Schäden hinterlassen, da die Struktur des Parketts darunter leidet.
- Fugenbildung und Risse: Durch wiederholte Feuchtigkeitsaufnahme und anschließendes Trocknen entstehen Risse oder breitere Fugen zwischen den Planken, was die Optik und Stabilität beeinträchtigt.
- Schimmel- und Pilzbildung: Feuchte Bedingungen, besonders unter dem Parkett, fördern die Schimmelbildung. Das kann die Raumluft belasten und langfristig zu Gesundheitsrisiken führen.
- Verfärbungen und Flecken: Anhaltende Feuchtigkeit kann unschöne Flecken oder Verfärbungen auf der Oberfläche hinterlassen, die den Parkettboden dauerhaft unansehnlich machen.
- Verlust der Stabilität: Die Struktur des Holzes wird durch Nässe geschwächt, was dazu führt, dass einzelne Planken instabil werden oder gar brechen können.
- Schichtablösung bei versiegeltem Parkett: Bei lackiertem oder versiegeltem Parkett kann sich die Deckschicht ablösen oder Blasen bilden, was die Oberfläche empfindlich und anfällig für weitere Schäden macht.
- Geruchsbildung: Feuchtigkeit, die längere Zeit unter dem Holzboden verbleibt, kann zu unangenehmen Gerüchen führen, insbesondere wenn Schimmel entsteht.

Warum ist ein Wasserschaden bei Parkett besonders problematisch?
Wasserschäden bei Parkett sind besonders problematisch, da ein solcher Wassereintritt ins Holz nicht nur die Gefahr von Schimmelbefall mit sich bringt, sondern auch das Material selbst dauerhaft durch die Wasserflecken und die Feuchtigkeit beeinträchtigen kann. Holz ist hygroskopisch, das heißt, es nimmt Feuchtigkeit auf, was dazu führt, dass das Parkett aufquillt oder sich verformt. Einmal entstandene Schäden lassen sich in vielen Fällen nicht vollständig beheben, da das Holz seine ursprüngliche Form nicht mehr zurückgewinnt. Dies macht es oft notwendig, beschädigte Bereiche des Bodens komplett auszutauschen, was mit erheblichen Kosten verbunden ist.
Hinzu kommt, dass das Trocknen des Holzes häufig ungleichmäßig erfolgt. Dies führt zu Spannungen innerhalb des Materials, die weitere Verformungen oder sogar Risse verursachen können. Besonders kritisch ist dabei, dass die Schäden nicht immer sofort sichtbar sind. Oft treten die Folgen eines Wasserschadens erst nach einiger Zeit auf, wenn das Holz durch die Restfeuchtigkeit weiterhin arbeitet.
Zudem kann die Feuchtigkeit auch den Kleber oder die Unterkonstruktion des Parketts angreifen, was die Bodenstabilität zusätzlich gefährdet. Diese komplexen und oft langwierigen Probleme machen Wasserschäden bei Parkettböden zu einer Herausforderung, die nicht nur hohe Reparaturkosten, sondern auch zeitintensive Sanierungsarbeiten nach sich ziehen kann.
Welche Arten von Parkett sind besonders anfällig?
Massivholzparkett besteht aus durchgehend massivem Holz, das Wasser besonders stark aufnimmt und daher sehr anfällig für Wasserschäden ist. Bei Mehrschichtparkett hingegen sind die einzelnen Lagen miteinander verleimt, was dazu führen kann, dass sich diese bei Feuchtigkeit voneinander lösen. Klick-Fertigparkett weist unverklebte Fugen auf, durch die Wasser leicht eindringen kann. Unversiegeltes Parkett fehlt ein schützender Oberflächenfilm, der Wasser abweisen könnte, wodurch es besonders gefährdet ist. Dünnere Parkettschichten sowie weichere Holzarten reagieren empfindlicher auf Nässe, da sie weniger stabil sind und sich leichter verformen.
Es gibt aber auch Parkettarten, die nicht so feuchtigkeitsanfällig sind. Harthölzer wie Eiche oder Teak besitzen eine dichte Struktur und nehmen nur wenig Wasser auf. Versiegelte Parkettböden bieten zusätzlichen Schutz durch eine wasserabweisende Oberflächenbeschichtung. Auch hochwertig verleimtes Mehrschichtparkett zeigt sich widerstandsfähiger, wenn es fachgerecht verlegt wird.
Eine weitere Parkettart, die unempfindlicher ist, ist Bambusparkett. Im Gegensatz zu herkömmlichen Holzböden verträgt Bambusparkett Feuchtigkeit sehr gut und kann problemlos feucht gewischt werden, ohne dass die Struktur des Materials beschädigt wird. Sogar in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit wie Badezimmern oder Küchen eignet sich Bambusparkett hervorragend. Aber: Es ist wichtig zu erwähnen, dass trotz der höheren Feuchtigkeitstoleranz von Bambusparkett, ein längerer Wasserkontakt oder stehendes Wasser auch hier unbedingt vermieden werden sollte. Bei einem Wasserschaden sollte man, wie bei jedem Parkettboden, schnell handeln und das Wasser umgehend aufwischen.
Wie erkennt man einen Wasserschaden im Parkett?
Ein Wasserschaden im Parkett zeigt sich oft durch einen hohlen Klang beim Klopfen, wenn sich das Holz durch Feuchtigkeit vom Untergrund gelöst hat. Ebenso können knarrende Geräusche beim Begehen darauf hinweisen, dass das Holz locker liegt. Sichtbare Oberflächenveränderungen wie Wellen und matte Stellen, die ungleichmäßig reflektieren, sowie Spalten an den Rändern deuten ebenfalls auf Feuchtigkeitsschäden hin. Zusätzlich verraten druckempfindliche und elastische Stellen einen Wasserschaden, wenn sich das Holz bei leichtem Druck weich anfühlt. Betroffene Bereiche sind häufig auch spürbar kälter als das restliche Parkett, da feuchtes Holz die Temperatur anders speichert. Anhand dieser Merkmale können Sie einen Nässeschaden zuverlässig erkennen. Je früher das passiert, desto besser ist es natürlich. Ist der Nässeschaden bereits zu umfangreich, dann müssen Sie einen neuen Boden verlegen. Die Kosten dafür sind nicht gering.
Welche Sofortmaßnahmen sollten Sie bei einem Wasserschaden im Parkett ergreifen?
- Wasserquelle suchen und stoppen: Stellen Sie die Wasserzufuhr sofort ab oder beheben Sie die Ursache, wie einen undichten Wasserhahn oder ein geplatztes Rohr. Achten Sie auch darauf, in diesem Bereich der Wohnung den Strom abzuschalten.
- Wasser absaugen oder aufwischen: Entfernen Sie das stehende Wasser schnellstmöglich mit einem Nasssauger oder saugfähigen Tüchern, mit denen Sie es aufwischen, um zu verhindern, dass es weiter ins Holz eindringt.
- Raum gut lüften: Öffnen Sie Fenster und Türen, um eine schnelle Luftzirkulation zu ermöglichen und die Feuchtigkeit aus dem Raum zu leiten.
- Luftentfeuchter einsetzen: Verwenden Sie bei Bedarf einen Luftentfeuchter, um die Feuchtigkeit aus der Raumluft und dem Boden zu ziehen und das Trocknen zu beschleunigen.
- Trocknungsgeräte aufstellen: Wenn das Ausmaß des Nässeschadens großflächig ist, kann der Einsatz von speziellen Trocknungsgeräten, wie Bautrockner oder Infrarottrockner, erforderlich sein. Diese können Sie über Fachfirmen leihen, um eine gründliche und gleichmäßige Trocknung sicherzustellen.
Welche Trocknungstechniken und Geräte eignen sich bei einem Wasserschaden im Parkett?
Trocknungstechnik | Beschreibung | Geeignete Geräte |
Oberflächentrocknung | Beschleunigt die Trocknung durch Luftzirkulation, reduziert Oberflächenfeuchtigkeit. | Ventilatoren, Gebläse |
Raumentfeuchtung | Entzieht der Raumluft Feuchtigkeit, das Holz kann so schneller und schonender trocknen. | Luftentfeuchter |
Unterdruckverfahren | Saugt feuchte Luft aus den Parkettzwischenräumen ab, verhindert weiteres Eindringen von Feuchtigkeit. | Unterdrucktrockner, Absauggeräte |
Infrarottrocknung | Erwärmt das Holz gezielt mit Infrarotstrahlung, fördert gleichmäßige Verdunstung der Feuchtigkeit. | Infrarotstrahler |
Vakuumverdichtungstrocknung | Erzeugt ein Vakuum unter dem Parkett, um tief eingedrungene Feuchtigkeit herauszuziehen. | Vakuumverdichter, Spezialtrockner |
Lassen Sie das Parkett auf jeden Fall professionell begutachten, um verdeckte Schäden zuverlässig zu erkennen und die Trocknung fachgerecht durchführen zu lassen. Fachleute können dabei lose oder beschädigte Bretter frühzeitig entdecken und sofort wieder befestigen oder austauschen, um die Stabilität des Bodens langfristig zu sichern und größere Reparaturen zu vermeiden.
Welche Möglichkeiten gibt es, um beschädigtes Parkett zu reparieren?
- Tiefe Kratzer und Risse auffüllen: Tiefe Schäden lassen sich mit Holzkitt in passender Farbe beheben. Nach dem Aushärten wird die Stelle fein geschliffen und versiegelt, sodass die Oberfläche wieder glatt ist.
- Abschleifen und neu versiegeln: Bei größeren aber nicht so tief gehenden Wasserschäden kann das Holz komplett abgeschliffen und neu versiegelt werden, um ein frisches, gleichmäßiges Erscheinungsbild herzustellen.
- Einzelne Parkettstücke austauschen: Stark beschädigte oder kaputte Planken können entfernt und durch neue ersetzt werden, um das Gesamtbild zu erhalten.
- Spezialreinigungsmittel verwenden: Für leichte Oberflächenschäden oder Verschmutzungen eignen sich spezielle Reinigungsmittel, die das Holz schonend reinigen und schützen.
- Polieren: Für eine frische und glänzende Optik kann der Fußboden mit einer speziellen Parkettpolitur behandelt werden. Damit lassen sich auch kleinere durch Nässe verursachte Probleme wieder beheben.
- Versiegelungsschichten erneuern: Ist die Versiegelung abgenutzt, lässt sich die Schutzschicht vollständig oder teilweise erneuern, um das Holz vor Wasser und Abnutzung zu schützen.
- Gelöste Parkettstäbe neu verkleben: Bei lockeren, verklebten Stäben können diese vorsichtig gelöst, der Untergrund gereinigt und die Planken neu fixiert werden, was Stabilität und Optik verbessert. Auch der Austausch ist möglich.
Wann ist es sinnvoll, bei einem Wasserschaden das Parkett komplett zu erneuern?
Wenn oben genannte Maßnahmen wie der Austausch einzelner Planken nicht mehr ausreichen, ist eine vollständige Parketterneuerung ratsam. Besonders sinnvoll ist dies bei strukturellen Schäden wie Verformungen, die sich nicht mehr stabilisieren lassen. Auch Feuchtigkeitsschäden, die Schimmel oder Verfärbungen verursacht haben und das Material instabil machen, erfordern eine komplette Erneuerung.
Welche Schritte umfasst die vollständige Parketterneuerung?
- Alten Parkettboden entfernen: Lösen Sie alle Planken und reinigen Sie anschließend den Untergrund gründlich von Kleberesten und Rückständen.
- Untergrund vorbereiten: Prüfen Sie den Untergrund auf Unebenheiten, Feuchtigkeit und Schadstellen. Ist er uneben, gleichen Sie das Ganze mit einer speziellen Masse aus. Der Boden sollte trocken und staubfrei sein.
- Trittschalldämmung verlegen (optional): Um den Gehkomfort und die Geräuschdämmung zu verbessern, legen Sie eine Trittschalldämmung aus.
- Neuverlegung gut planen: Legen Sie die erste Parkettreihe entlang der Wand aus, um den Verlegeplan zu überprüfen. Beginnen Sie immer mit einer geraden Kante und achten Sie auf einen gleichmäßigen Wandabstand als Dehnungsfuge.
- Verlegen: Verlegen Sie das Parkett entweder schwimmend per Klicksystem oder verkleben Sie es vollflächig für mehr Stabilität. Lassen Sie an den Rändern eine Dehnungsfuge von etwa 10 Millimetern, um Materialausdehnungen zu ermöglichen.
- Ränder und Ecken anpassen: Schneiden Sie die Planken an den Rändern passend zu und achten Sie auf saubere Übergänge.
- Schleifen und versiegeln: Nach der Verlegung wird das Parkett fein geschliffen und anschließend mit Lack, Öl oder Wachs versiegelt, um es vor Abnutzung zu schützen.
- Trocknen lassen und reinigen: Lassen Sie die Versiegelung vollständig aushärten und reinigen Sie den Boden, bevor der Raum wieder genutzt wird.
Welche Probleme können bei einer Fußbodenheizung und Wasserschäden auftreten?
Eine Fußbodenheizung bietet viele Vorteile, doch kann sie in Verbindung mit Wasserschäden auch diverse Probleme verursachen, die sowohl die Funktionalität des Heizungssystems als auch die bauliche Substanz beeinträchtigen können.
Erstens besteht das Risiko von Leckagen in den Heizungsrohren. Diese können durch Materialfehler, unsachgemäße Installation oder altersbedingten Verschleiß entstehen. Ein Leck führt dazu, dass Wasser unkontrolliert unter den Bodenbelag austritt, was nicht nur die Heizleistung beeinträchtigt, sondern auch zu erheblichen Feuchtigkeitsschäden an der Bausubstanz führen kann.
Zweitens kann ein Wasserschaden durch äußere Einflüsse, wie beispielsweise Hochwasser, Rohrbrüche oder defekte Haushaltsgeräte, die Fußbodenheizung in Mitleidenschaft ziehen. In solchen Fällen kann Wasser in den Bodenaufbau eindringen und die Isolierung durchnässen. Dies beeinträchtigt die Wärmeeffizienz der Heizung und kann langfristig Schimmelbildung fördern, was gesundheitliche Risiken birgt.
Ein weiteres Problem ist die Erkennung von Schäden. Da die Rohre der Fußbodenheizung im Boden verlegt sind, wird ein Leck oft erst spät bemerkt, wenn bereits sichtbare Schäden wie aufquellende Bodenbeläge oder ein muffiger Geruch auftreten. Dies macht die Reparatur aufwendig und kostspielig, da möglicherweise der gesamte Boden geöffnet werden muss, um das Leck zu lokalisieren und zu beheben.
Zusätzlich können Wasserschäden die elektronischen Komponenten der Steuerungseinheit der Fußbodenheizung beschädigen. Feuchtigkeit kann zu Kurzschlüssen führen, was den Betrieb der Heizung einschränkt oder komplett lahmlegt.
Zusammenfassend erfordert der Umgang mit einer Fußbodenheizung und potenziellen Wasserschäden eine regelmäßige Wartung und sorgfältige Überwachung. Es ist wichtig, frühzeitig Anzeichen von Problemen zu erkennen und umgehend zu handeln, um größere Schäden und hohe Reparaturkosten zu vermeiden. Professionelle Hilfe von Fachleuten kann dabei entscheidend sein, um die Lebensdauer des Systems zu verlängern und die bauliche Integrität des Gebäudes zu gewährleisten.
Wie geht man bei einem Wasserschaden im Parkett über einer Fußbodenheizung vor?
Zwar kann eine eingeschaltete Fußbodenheizung helfen, die Feuchtigkeit zu verdunsten, doch dies birgt ein hohes Risiko für unkontrolliertes und schnelles Austrocknen. Das kann zu Spannungsrissen oder massiven Verformungen im Parkett führen, besonders bei Massivholz. Das Abschalten der Heizung ist daher ein sinnvoller erster Schritt, um eine gleichmäßige und schonende Trocknung sicherzustellen. Anschließend sollten Sie das Problem von einem Fachbetrieb begutachten lassen, der mit speziellen Feuchtigkeitsmessgeräten feststellen kann, wie tief die Feuchtigkeit in den Unterboden eingedrungen ist. Die Trocknung sollte langsam und gleichmäßig erfolgen, um Risse und Verformungen zu vermeiden; dafür eignen sich Geräte wie Luftentfeuchter oder Infrarottrockner. Während der gesamten Trocknungsphase sollten Sie die Feuchtigkeit regelmäßig messen lassen, um eine optimale und schonende Entwässerung sicherzustellen. Nach der vollständigen Trocknung können Sie die Fußbodenheizung schrittweise wieder einschalten, damit das Parkett sich langsam an die Wärme anpasst und Schäden vermieden werden.
Wie viel kostet die Reparatur von Wasserschäden im Parkett?
Wenn Sie eine Schleifmaschine zur Eigenleistung mieten, müssen Sie mit 35 bis 120 Euro pro Tag rechnen. Für spezielle Geräte wie eine Ecken- oder Randschleifmaschine, die oft bei schwer zugänglichen Stellen benötigt werden, fallen 20 bis 90 Euro pro Tag an. Neben dem Schleifen ist eine Versiegelung erforderlich, um das Parkett vor weiteren Schäden zu schützen. Die Kosten für Versiegelungsmaterial liegen bei 10 bis 20 Euro pro Quadratmeter. Für das eigentliche Abschleifen, wenn es durch einen Fachbetrieb ausgeführt wird, sollten Sie 20 bis 50 Euro pro Quadratmeter einplanen. Zusätzliche Posten umfassen die Sockelleisten, die bei Eigenleistung circa 80 Euro kosten, sowie die Anfahrtskosten des Fachbetriebs, die je nach Entfernung zwischen 50 und 100 Euro betragen können.
Welche Faktoren beeinflussen die Kosten?
Faktor | Einfluss auf die Kosten |
Größe der Fläche | Größere Flächen sind pro Quadratmeter oft günstiger, da viele Anbieter für große Flächen Rabatte gewähren. |
Art der Reparatur | Kleinere Reparaturen wie Risse auffüllen oder Kratzer polieren sind günstiger als ein vollständiges Abschleifen und Versiegeln der Fläche. |
Zustand des Parketts | Stark beschädigtes Parkett erfordert mehr Material und Arbeitsaufwand, was die Kosten erhöht. |
Fachbetrieb oder Eigenleistung | Eigenleistung spart Kosten, während Fachbetriebe oft höhere Qualität und Garantie bieten. |
Art des Versiegelungsmaterials | Hochwertige Lacke, Öle oder Wachse sind teurer, bieten aber besseren Schutz und längere Haltbarkeit. |
Zusätzliche Gerätemiete | Mietkosten für Schleifmaschinen und Geräte erhöhen die Gesamtkosten bei Eigenleistung. |
An- und Abfahrtskosten | Anbieter berechnen oft eine Pauschale für die Anfahrt, die bei größeren Entfernungen ansteigen kann. |
Spezielle Anforderungen bei Reinigung | Zusätzliche Reinigungskosten entstehen bei staubintensiven Arbeiten wie dem Abschleifen, um ein sauberes Ergebnis zu erzielen. |
Zusatzleistungen (wie Sockelleisten) | Entfernen und Anbringen von Sockelleisten erfordert zusätzliche Arbeitszeit und wirkt sich auf die Gesamtkosten aus. |
Zeitraum der Durchführung | In der Hochsaison oder bei Expressaufträgen verlangen Fachbetriebe oft Aufschläge für kurzfristige oder saisonale Arbeiten. |
Welche Versicherung greift bei einem Wasserschaden am Parkettboden?
Ob und wenn ja, welche Versicherung greift, das hängt zum einen von Ihrem Versicherungsschutz ab und zum anderen davon, ob zum Beispiel bei der Haftpflicht jemand anderem die Schuld gegeben werden kann. Folgende Versicherung kommen im Schadensfall infrage:
- Haftpflichtversicherung:
Die Haftpflichtversicherung greift, wenn ein Dritter den Schaden verursacht hat. Wichtig ist hier, dass der Verursacher tatsächlich haftbar gemacht werden kann. Das bedeutet, es muss nachgewiesen werden, dass der Nachbar oder eine andere Person fahrlässig oder schuldhaft gehandelt hat (zum Beispiel durch eine nicht geschlossene Wasserleitung). Ohne Verschulden des Dritten greift die Haftpflichtversicherung nicht. - Hausratversicherung:
Die Hausratversicherung deckt Schäden am eigenen beweglichen Eigentum ab, also am Hausrat. Der Fußbodenbelag wird nur dann von der Hausratversicherung übernommen, wenn er als „bewegliches Inventar“ gilt. Fest verklebte Bodenbeläge wie Parkett oder Fliesen zählen in der Regel zur Gebäudesubstanz und fallen daher unter die Gebäudeversicherung. - Gebäudeversicherung:
Schäden an der Gebäudesubstanz (zum Beispiel fest verklebtes Parkett, Estrich oder Wände) fallen in den Zuständigkeitsbereich der Gebäudeversicherung beziehungsweise in diesem Rahmen in die Elementarverischerung. Voraussetzung ist, dass die Ursache des Schadens ein versichertes Risiko darstellt, wie Leitungswasser durch ein defektes Rohr oder Naturgewalt. Nicht versichert sind in der Regel Schäden durch Grundwasser, Rückstau ohne Rückstausicherung oder langsam eindringende Feuchtigkeit.
Das Parkett wölbt sich durch einen Wasserschaden: Wer zahlt? Mieter oder Vermieter?
Ein Wasserschaden kann entweder durch den Mieter selbst verursacht werden oder durch Umstände, für die dieser nichts kann, wie das Auslaufen einer Waschmaschine beim Nachbarn oder ein Rohrbruch. Der Vermieter hat eine sogenannte Instandhaltungspflicht und hat er diese nicht erfüllt, dann ist er laut § 535 BGB für alle Schäden am Gebäude verantwortlich. Ist der Schaden durch den Mieter nicht selbst verursacht und kommt der Vermieter seiner Pflicht zur Beseitigung nicht nach, dann kann der Mieter beim Vermieter eine Aufwandsentschädigung in Rechnung stellen (§ 555a Abs. 3 BGB). Dazu gehören zum Beispiel Stromkosten für das Trocknungsgerät. Ist der Schaden sehr groß, darf der Mieter bei einem unverschuldeten Schaden auch die Miete mindern. Anders verhält es sich, wenn der Wasserschaden auf Kosten des Mieters geht. Dann sollte zuerst so schnell wie möglich der Vermieter kontaktiert werden, um die Schadensbegrenzung abzusprechen. Sind Sie gut versichert, dann übernehmen die Versicherungen den Schaden. Hier kann es allerdings einige Fallstricke geben. Zum Beispiel sind Schäden durch Leitungswasser oft abgesichert, eine übergelaufenen Badewanne, ein geplatztes Wasserbett oder ein kaputtes Aquarium aber nicht.
Wie kann man Wasserschäden im Parkett vorbeugen?
- Verwenden Sie eine Feuchtigkeitsbarriere unter dem Parkett, besonders auf Betonuntergründen, um aufsteigende Nässe zu blockieren und das Holz vor Schäden zu schützen.
- Kontrollieren Sie regelmäßig Wasserquellen wie Rohre, Heizungen und Haushaltsgeräte auf Undichtigkeiten, um Probleme frühzeitig zu entdecken und zu verhindern.
- Achten Sie auf ein konstantes Raumklima mit einer Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 60 Prozent, da Schwankungen die Feuchtigkeitsaufnahme des Parketts erhöhen können und das Holz beeinträchtigen.
- Platzieren Sie Schutzmatten an potenziell feuchten Stellen wie Eingängen und unter Pflanzen, um zu verhindern, dass Wasser ins Parkett eindringt.
- Installieren Sie Feuchtigkeitssensoren in feuchtigkeitsgefährdeten Räumen. Diese warnen Sie bei hoher Nässe und helfen so, Schäden schnell zu vermeiden.
- Verwenden Sie für die Reinigung nebelfeuchte Tücher statt nasse Lappen, um das Eindringen von Feuchtigkeit in die Holzporen zu verhindern.
- Versiegeln Sie das Parkett regelmäßig, um eine schützende Schicht gegen Feuchtigkeit und Abnutzung zu erhalten und so die Langlebigkeit des Fußbodens zu sichern. Das Parkett zu ölen reicht allein nicht. Sie können mit dieser Arbeit auch einen Fachbetrieb beauftragen, dann können Sie sicher sein, dass Ihr Fußbodenbelag optimal geschützt ist.
Fazit
Ein Wasserschaden bei Parkett kann gravierende Folgen haben, da das Wasser nicht nur Wasserflecken auf der Oberfläche hinterlässt, sondern auch tief in den Fußbodenbelag und den darunterliegenden Estrich eindringen kann. Bei einem längeren Wasseraustritt besteht zudem die Gefahr von Schimmelbefall, der die Bausubstanz und die Gesundheit gefährdet. Um den Schaden zu beheben, ist es wichtig, das Wasser vollständig wegtrocknen zu lassen, bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden. Hierzu werden häufig Bautrockner eingesetzt, die eine gezielte und effektive Trockenleistung bieten. Während der Trocknungsphase sollten die betroffenen Parkettelemente regelmäßig auf Verformungen oder Schäden überprüft werden. In schweren Fällen müssen beschädigte Bereiche des Parketts entfernt und durch neue Elemente ersetzt werden, um eine stabile und ästhetisch ansprechende Oberfläche wiederherzustellen. Mit den richtigen vorbeugenden Maßnahmen und einer regelmäßigen Pflege können Sie Ihr Parkett effektiv vor Wasserschäden schützen.
Wasserschaden im Parkett: Häufig gestellte Fragen
Wie kann ich die Lebensdauer meines Parketts verlängern?
Regelmäßige Pflege und eine gute Oberflächenversiegelung sind entscheidend, um die Lebensdauer des Parketts zu verlängern. Verwenden Sie geeignete Pflegeprodukte und vermeiden Sie übermäßigen Kontakt mit Wasser. Zudem sollten kleinere Schäden sofort behoben werden, um größere Probleme zu verhindern.
Wie kann ich meinen Holzboden im Winter vor Schäden durch Schnee und Matsch schützen?
Schnee und Matsch sollten sofort entfernt werden, da Schmelzwasser ins Holz eindringen und Schäden verursachen kann. Besonders in Eingangsbereichen ist es ratsam, regelmäßig zu wischen und den Boden trocken zu halten.
Warum sind Teppichunterlagen mit Luftzirkulation wichtig für Parkettböden?
Unterlagen, die Luft zirkulieren lassen, verhindern Feuchtigkeitsansammlungen unter Teppichen. So wird Schimmelbildung vermieden und Fleckenbildung auf dem Parkett reduziert.
Wie stelle ich sicher, dass mein Parkett bei längerer Abwesenheit nicht durch Feuchtigkeitsschäden belastet wird?
Prüfen Sie vor Ihrer Abreise, ob sämtliche Wasserleitungen und Armaturen dicht sind. Schließen Sie die Hauptwasserzufuhr, wenn möglich, um das Risiko von Lecks zu minimieren.