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Bodenverlegung

Linoleum verlegen Kosten: Preise pro qm

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 24. Februar 2023
Lesedauer: 9 Minuten
© -lvinst- / istockphoto.com

Linoleum ist ein beliebter Bodenbelag, der sich – im Gegensatz zum Beispiel zu Parkett oder Teppichboden – besonders gut für Küchen eignet. Er besteht aus natürlichen Rohstoffen wie Leinöl, Harzen und Holzmehl, ist er umweltfreundlich und biologisch abbaubar. Wenn Sie es verlegen lassen möchten, gibt es einige Faktoren, die die Gesamtkosten beeinflussen. In diesem Artikel werden wir die wichtigsten Kostenfaktoren beim Linoleumverlegen besprechen und eine Beispielrechnung für einen Raum mit 10 Quadratmetern anbieten.

Alles auf einen Blick:

  • Linoleumboden ist genau wie Parkett ein natürlicher Bodenbelag, der besonders strapazierfähig ist. Er wird häufig mit PVC verwechselt, ist aber ganz anders aufgebaut. 
  • Beim Verlegen ist es ratsam, einen Profi zu beauftragen, weil das Material nicht immer einfach zu handhaben ist. 
  • Es gibt verschiedene Linoleumarten. Am bekanntesten sind die Klick-Systeme und die Bahnenware. 
  • Für Räume wie die Dusche oder das Badezimmer ist Linoleum nicht gut geeignet. 
  • Die Spannbreite bei den Kosten ist relativ hoch. Im Allgemeinen lässt sich sagen: Linoleum ist nicht der günstigste Bodenbelag. Aber äußerst langlebig.

Was ist Linoleum?

Wenn Sie einen neuen Bodenbelag suchen, dann haben Sie erst einmal die Qual der Wahl: Laminat, PVC, Bambusparkett, Fliesen und Parkett sind die gängigen, aber auch Linoleum wird wieder modern. Immerhin handelt sich dabei um einen Bodenbelag, der aus natürlichen Rohstoffen hergestellt wird. Es besteht aus einer Mischung aus Leinöl, Kork- oder Holzmehl, Harz, Kalk, Jute und Pigmenten, die auf eine Trägerplatte aufgetragen werden.

GUT ZU WISSEN:
Auch, wenn die Begriffe immer wieder in einen Topf geschmissen werden: Linoleum ist nicht das Gleiche wie PVC oder Vinyl. Vinyl ist ein Bodenbelag aus Kunststoff, der aus PVS besteht. Es ist im Prinzip eine modernere Version des ursprünglichen PVC-Bodens, der allerdings aufgrund der in ihm verarbeiteten Weichmacher aus der Mode geriet.

Linoleumarten

Es gibt verschiedene Bodenbelägearten und entsprechen auch unterschiedliche Typen von Linoleumböden, die sich in Aussehen, Textur und Preis unterscheiden. Hier sind einige der gängigsten Typen des Bodenbelags und ihre ungefähren Kosten:

  1. Klick-Linoleum: Dies ist eine praktische und einfache Option, die ohne Klebstoff, aber oft mit doppelseitigem Klebeband verlegt wird. Es gibt sie auch in Form von Fliesen, die mit Klebstoff verlegt werden. Die Kosten liegen bei etwa 30 bis 70 Euro pro Quadratmeter.
  2. Bahnenware: Dies ist die traditionelle Art, die mit Klebstoff verlegt wird. Die Kosten liegen bei etwa 40 bis100 Euro pro Quadratmeter.
  3. Linoleumfliesen: Diese können einfach verlegt werden und bieten viele Designmöglichkeiten. Die Kosten liegen bei etwa 40 bis 100 Euro pro Quadratmeter.
  4. Marmor-Linoleum: Dieser elastische Bodenbelag hat ein ähnliches Aussehen wie Marmor und kann daher teurer sein als andere Optionen. Die Kosten liegen bei etwa 80 bis 150 Euro pro Quadratmeter.

Was ist der Unterschied zwischen Klick-Linoleum und Bahnenware?

Klick-Linoleum ist eine einfache und schnelle Art, Linoleumböden zu verlegen. Es handelt sich um Platten, die es in verschiedenen Größen und Designs gibt. Bahnenware hingegen wird von der Rolle weg verkauft und muss immer zugeschnitten werden. 

Was sind die Vorteile von Linoleumböden?

  • umweltfreundlich, da aus natürlichen nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und zudem biologisch abbaubar 
  • antistatisch, leitet elektrische Ladungen ab, daher weniger anfällig für Schmutz- und Staubansammlungen
  • sehr robust 
  • für Fußbodenheizung geeignet
  • rutschhemmend im trockenen Zustand
  • kaum Gehgeräusche
  • einfach zu pflegen
  • Vielzahl von Farben und Designs, die zu jedem Wohnstil passen

Was sind die Nachteile von Linoleumböden?

  • anfällig für Kratzer und Schäden, wenn es nicht richtig gepflegt wird
  • Möbel hinterlassen Abdrücke
  • im Vergleich zu anderen Bodenbelägen etwas teurer 
  • komplett flacher Untergrund notwendig
  • möglicherweise Geruchsentwicklung in den ersten Wochen
GUT ZU WISSEN:
Für Nassräume wie Bad und Dusche ist Linoleum nicht geeignet. Es kann zwar mit der richtigen Pflege und der fachgerechten Verlegung bis zu einem gewissen Maß vor Feuchtigkeit geschützt werden – eine gewisse Gefahr besteht allerdings immer. Wobei zu viel Feuchtigkeit langfristig zu Schimmel und der wiederum nicht nur gesundheitsschädlich ist, sondern auch zu Schäden an der Bausubstanz führen kann.

Vorbereiten und verlegen

Es handelt sich hier um einen äußerst langlebigen Bodenbelag, der allerdings nicht so einfach zu verlegen ist. Sie können ihn lose verlegen, mit Kleber oder auch mit doppelseitigem Klebeband. Eine Fachfirma kennt die Besonderheiten des biegsamen Materials und wird Ihren neuen Boden so verlegen, dass Sie lange daran Freude haben. Wer über handwerkliches Geschick verfügt, kann diesen natürlichen Bodenbelag aber auch selbst verlegen. 

Wie müssen alte Böden vorbereitet werden?

Bevor der neue Boden verlegt werden kann, muss der alte Belag gründlich gereinigt und vorbereitet werden. Die alten Bodenbeläge müssen entfernt werden und der Untergrund muss glatt, trocken und frei von Staub und Schmutz sein. Es ist auch wichtig, dass der Untergrund eben ist, um eine gleichmäßige Verlegung zu garantieren.

Was muss ich beim Linoleumverlegen beachten? 

  • Der Untergrund sollte glatt, sauber, trocken und fettfrei sein
  • Die Raumtemperatur sollte zwischen 18 und 23 Grad liegen
  • Wenn das Material verklebt wird, dann ist es wichtig, einen geeigneten Klebstoff zu verwenden
  • Lassen Sie den Bodenbelag ausgerollt mindestens 24 Stunden liegen
  • Fugen müssen genau ausgerichtet werden, damit später keine offensichtlichen Kanten entstehen
  • Zum Schneiden nehmen Sie am besten ein scharfes Messer oder eine spezielle Schneidemaschine
  • Ränder müssen sauber versiegelt werden
  • Zum Reinigen können Sie Wasser und milde Seife nehmen

Bei sehr großen oder komplizierten Flächen ist es auf jeden Fall ratsam, einen Fachmann hinzuzuziehen.



Linoleum verlegen: Kosten

Linoleumboden ist strapazierfähig, pflegeleicht und antistatisch. Es gibt ihn in vielen Farben und Designs und er passt sich unterschiedlichsten Einrichtungsstilen an. Nicht nur im Wohnbereich ist Linoleumboden beliebt, sondern auch im Gewerbebereich sowie in stark frequentierten Räumen von Schulen und Behörden. Die Kosten variieren vor allem aufgrund der unterschiedlichen Materialkosten.

Welche Faktoren beeinflussen den Preis für das Verlegen von Linoleumboden?

Faktoren, die den Preis von Linoleumboden beeinflussen – genauso wie wenn Sie Bodenbelag wie Laminat, Parkett oder Teppichboden verlegen -, sind die Größe des Bodens, die Qualität des Materials, die Art der Verlegung (z.B. Klick-Linoleum oder Bahnenware) sowie die Kosten für die Vorbereitung des Untergrunds.

Vorbereitungskosten

Bevor der Bodenbelag aus Linoleum verlegt werden kann, müssen einige Vorbereitungen getroffen werden. Dies beinhaltet die Entfernung des alten Bodenbelags und das Ausgleichen des Bodens. Wenn er uneben ist, kann es notwendig sein, ihn zu begradigen, was zusätzliche Kosten verursacht.

Handwerkerkosten

Die Handwerkerkosten sind – genau wie bei PVC, Teppichboden oder Steinteppich – ein weiterer wichtiger Faktor beim Linoleumverlegen. Die Kosten können je nach Region und dem Umfang der Arbeiten variieren. Es ist wichtig, mehrere Angebote einzuholen. Das hat den Vorteil, dass Sie sich der Preisrange bewusst sind und Sie sich für das Angebot entscheiden zu können, das am besten zu Ihnen und Ihren Wünschen passt. 

VORSICHT:
Nicht immer ist der günstigste Preis auch der beste. Denn leider gibt es auch immer wieder schwarze Schafe auf dem Handwerkermarkt, die schlechte Arbeit zu Dumpingpreisen anbieten. Oft sind die notwendigen Nachbesserungen dann teuer. Ist Ihr Angebot mit Abstand das günstigste, dann kann das bei einem Kunden sogar dazu führen, dass er misstrauisch wird. Der Preis, den ein Handwerker verlangt, sollte immer der Leistung angemessen sein.

Materialkosten

Die Materialkosten für das Verlegen beinhalten den Linoleum-Bodenbelag selbst sowie Kleber oder Klebeband und eventuell Schutzleisten. Der Preis für das Linoleum hängt von der Art und der Größe ab, aber natürlich auch von der Qualität des Materials.

Das Material in der Übersicht

Art des LinoleumbodensKosten pro m²VorteileMerkmale
Klick-Linoleum (zum Beispiel als Fliese)30-70 Euroeinfache Verlegung, kein Klebstoff erforderlichbreite Palette an Designs und Farben, strapazierfähig und langlebig
Bahnenware15-100 Eurobreite Palette an Designs und Farben, strapazierfähig und langlebigtraditionelle Art des Linoleumbodens, Verlegung mit Klebstoff erforderlich
Linoleumfliesen40-100 Euroeinfache Verlegung, viele Designmöglichkeitenbreite Palette an Designs und Farben, strapazierfähig und langlebig
Marmorlinoleum wie zum Beispiel Marmoleum von Forbo (ein Belag, der zu 98 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt wird)30-150 Eurorealistisches Aussehen wie Marmoroft höherer Preis, beschränkte Farbauswahl

Wie hoch sind die Handwerkerkosten? 

Die Handwerkerkosten für diesen Bodenbelag hängen genau wie zum Beispiel bei einem PVC-Boden von der Verlegungsart des Materials und vom Standort ab. Im Durchschnitt können Sie mit reinen Arbeitskosten in Höhe von 50 bis 100 Euro pro Stunde rechnen. Wählen Sie also einen erfahrenen Handwerker, dann können Sie mit einem geringeren Preis rechnen. Das zahlt sich vor allem bei großen Räumen aus.

Welche Zusatzkosten können entstehen?

Zusatzkosten können entstehen, wenn der Boden vor dem Verlegen von Linoleum vorbereitet werden muss, dazu gehören z.B. das Entfernen alter Bodenbeläge oder das Nivellieren des Untergrunds. Wenn Sie beim Preis sicher sein wollen, vereinbaren Sie mit dem Handwerker einen Pauschalbetrag. Dadurch sind sie vor unliebsamen Preisüberraschungen gefeit.

Beispielrechnung: Was kostet das Verlegen eines 10-qm-Bodens?

Angenommen, Sie haben einen 10 Quadratmeter großen Boden, müssen alte Bodenbeläge entfernen und das Nivellieren des Untergrunds bezahlen:

Die Materialkosten betragen 150 Euro und Handwerkerkosten betragen 120 Euro pro Quadratmeter. In diesem Fall würde das Verlegen von Linoleum einen Gesamtpreis von 1.350 Euro kosten.

Bitte beachten Sie, dass dies nur eine Schätzung ist und die tatsächlichen Kosten je nach Standort, Größe, Art des Bodens sowie der Verlegung unterschiedlich sein können. Es ist immer am besten, mehrere Angebote von Fachfirmen einzuholen, um eine genaue Kostenschätzung zu erhalten.

KostenfaktorKosten (pro Quadratmeter)
Materialkosten50-150 Euro
Handwerkerkosten50-100 Euro
Entfernen alter Bodenbeläge10-30 Euro
Nivellieren des Untergrunds20-50 Euro
zusätzliche Vorbereitung des Untergrunds20-50 Euro

Bitte beachten Sie, dass dies nur Schätzungen sind und die tatsächlichen Kosten je nach Standort, Größe des Bodens und Art der Verlegung unterschiedlich sein können. Zudem macht es einen Unterschied, ob Sie sich für vollflächiges Verkleben entscheiden oder mit doppelseitigem Klebeband arbeiten möchten. Es ist immer am besten, mehrere Angebote von einem Bodenleger einzuholen, um eine genaue Kostenschätzung für den gewünschten Bodenbelag zu erhalten.



Fazit

Das Verlegen von Linoleum kann eine kosteneffektive Möglichkeit sein, Ihren Boden aufzufrischen. Und es ist auch aus ökologischen Gründen eine Alternative zum Beispiel zu PVC-Boden, Vinyl oder Laminat. Wichtig dabei ist jedoch, dass alle Kostenfaktoren im Vorfeld berücksichtigt werden wie Materialkosten, Handwerkerkosten und Vorbereitungskosten. Da Linoleumboden nicht nur Vor-, sondern auch Nachteile hat, sollten Sie seine Eigenschaften gut bedenken und bei Zweifeln eine Bodenleger um Rat fragen. Er kann Ihnen auch sagen, ob es sinnvoll ist, wenn der Boden, zum Beispiel ein Marmoleum, verklebt wird. Dann sollten Sie aber auf jeden Fall mit höheren Kosten rechnen.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.